Stadtverwaltung:Mehr Stellen im Tölzer Rathaus

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Im Tölzer Rathaus soll es künftig mehr Stellen geben. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Umfang wächst in diesem Jahr um 4,72 auf insgesamt 198,3 Stellen. Die Kämmerei erhält eine neue Vollzeitkraft, um die Vielzahl an Förderverfahren zu bearbeiten.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Stadtverwaltung in Bad Tölz bekommt mehr Stellen. Der Umfang erhöht sich in diesem Jahr um 4,72 auf 198,3. Dies teilte der Geschäftsführer im Rathaus, Falko Wiesenhütter, in der jüngsten Sitzung des Tölzer Stadtrats mit. Aufgestockt wird vor allem die Kämmerei, die eine neue Vollzeitstelle erhält. Der Grund dafür ist die zunehmende Anzahl an Förderverfahren, die kaum noch zu durchschauen, für die Kommunen jedoch wichtig sind, bringen richtig gestellte Anträge doch bares Geld. "Unsere Zielsetzung ist es, das Personal so schlank wie möglich zu halten", sagte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU). "Aber eine solche Förderstelle ist schon interessant."

In der Rathausverwaltung sei dies ein Thema, "das uns schon seit Jahren unter den Nägeln brennt", sagte Geschäftsleiter Wiesenhütter. Bislang hätten vor allem die Kämmerei, aber vereinzelt auch andere Referate die Förderverfahren bearbeitet, was inzwischen mit viel Aufwand verbunden sei. Mit Recherchen, mit Dokumenten, mit Nachweispflichten. Wie Bürgermeister Mehner ergänzte, habe jedes Landesministerium und jedes Bundesministerium mittlerweile seine eigenen Förderprogramme - und davon immer mehr. Die müsse man erst einmal entdecken und kennenlernen, sagte er. "Das ist wirklich nicht zu überschauen." Dies bestätigte Kämmerin Silke Furmanek. Es sei "tatsächlich so, dass es immer aufwendiger wird", sagte sie und nannte als Beispiele die Schulbauförderung und die Digitalisierung an Schulen.

Für Kämmerin Silke Furmanek ist der höhere Stellenumfang nicht relevant für den städtischen Haushalt. (Foto: Manfred Neubauer)

Ein Teil der Stellenmehrung betrifft das Klärwerk. Dort arbeite derzeit ein Auszubildender, den man gerne übernehmen möchte, sagte Wiesenhütter. "Mit dem Azubi haben wir jemanden, bei dem wir genau wissen, der ist gut, der passt zu uns." Er soll eine Stelle bekommen, die im Stadtbauamt angesiedelt ist. Eine weitere halbe Stelle gibt es noch für die Feuerwehr. Auch das Standesamt soll entlastet werden. Zum einen deshalb, weil die Anzahl der Hochzeiten in Bad Tölz ständig steigt, aber auch wegen der oftmals komplizierten Bearbeitung von Personalstandsangelegenheiten bei Migranten.

"Ein bisschen eine theoretische Zahl"

4,72 Stellen sei "ein bisschen eine theoretische Zahl", meinte Wiesenhütter. Manchmal gehe es einfach um "Rundungseffekte", sagte er. Zum Beispiel dann, wenn jemand seine Arbeitszeit befriste, von einer ganzen Stelle auf 0,9 oder von einer halben Stelle auf 0,4. Stadtrat Johannes Gundermann (Grüne) wollte wissen, ob eine Verwaltungsstelle pro 100 Einwohner ein "gesundes Verhältnis" sei. Das könne man nicht vergleichen, erwiderte Mehner. Da seien etwa die Reinigungsdienste, die manche Kommunen an Dritte vergäben, andere wie Bad Tölz mit eigenen Leuten besetzten. Die Stellenmehrung schlägt Furmanek zufolge eher marginal auf den städtischen Haushalt durch. Relevant seien viel mehr die Tarifsteigerungen im Öffentlichen Dienst, wofür die Stadt dieses Jahr rund 400 000 Euro mehr einkalkulieren müsse.

Schlankes Personal sei erstrebenswert, meinte Peter von der Wippel (FWG). Allerdings müsse eine Kommune auch darauf achten, dass sie ihren Aufgaben gerecht werden könne, weshalb der Stellenplan "vollkommen in Ordnung" sei, sagte er. Die Wirtschaftsförderung fand er knapp besetzt. Die Mitarbeiterin dort habe zunächst in Vollzeit gearbeitet und befinde sich nunmehr in Teilzeit, erklärte Mehner. "Die Teilzeit ist befristet und kann wieder aufgestockt werden."

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