Seen und Weiher im Test:Einwandfreie Badegewässer

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Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen vergibt überwiegend gute Noten. Für vier Weiher besteht weiterhin ein Badeverbot.

Benjamin Engel

Immer wieder Wolken und starke Gewitter: Derzeit lädt das Wetter nicht gerade zum Baden ein. Davon abgesehen steht einem Sprung ins kühle Nass aber nichts im Wege. "Die Badegewässerqualität im Landkreis ist sehr gut", sagt Petra von Jagemann, Ärztin am Tölzer Gesundheitsamt. Bis auf wenige Ausnahmen können Gäste und Einheimische also in den vom Landratsamt regelmäßig kontrollierten Seen und Badeweihern ohne Bedenken zum Schwimmen gehen.

Dem Starnberger See bescheinigt das Landratsamt eine ausgezeichnete Wasserqualität. (Foto: dpa)

Einmal im Monat kontrolliert das Landratsamt noch bis Mitte September die sogenannten EU-Badegewässer. 360 davon gibt es in ganz Bayern, fünf liegen im Landkreis: Starnberger See, Walchensee, Sylvensteinsee, Bibisee bei Königsdorf und Kirchsee in der Nähe von Sachsenkam. Allen diesen Seen bescheinigt das Landratsamt eine ausgezeichnete Wasserqualität. Lediglich an den Messstellen am hinteren Walchenarm und am Isareinlauf am Sylvensteinsee konnten wegen Niedrigwasser keine Proben entnommen werden.

16 weitere Badeweiher untersucht das Landratsamt ebenfalls regelmäßig. Darunter den Kochelsee, den Aufhofener, Buchner, Schönauer und Stallauer Weiher. Auch dort ist die Qualität fast überall einwandfrei. Lediglich für die Weiher in Degerndorf und am Hochlandlager sowie die Lenggrieser Baggerweiher am Trattenbach und in der Nähe der Bretonenbrücke besteht Badeverbot. Das bestehe allerdings schon seit Jahren, wie ein Kontrolleur vom Tölzer Gesundheitsamt auf Nachfrage bestätigt.

Gerade auch die beiden Baggerseen in Lenggries seien in der Vergangenheit intensiv untersucht worden. Eine eindeutige Ursache für die schlechten Werte habe das Gesundheitsamt bisher jedoch nicht gefunden. In der Nähe der Weiher in Degerndorf und am Hochlandlager werde intensiv Landwirtschaft betrieben. Dort könne Dünger durch Regen in die Gewässer eingeschwemmt werden, sagt der zuständige Kontrolleur im Landratsamt. Auf das Badeverbot verweisen schon seit Jahren Hinweisschilder.

Bedingt durch äußere Einflüsse kann die Qualität der Badegewässer auch einmal schwanken. Starkregen und Hochwässer können viele Seen verschmutzen, so heißt es in einer Pressemitteilung des Tölzer Landratsamts. Wenn Kühe in Ufernähe weideten und Gülle bei starkem Regen ins Wasser gelange, könne es ebenfalls zu Verunreinigungen kommen. Bei Anzeichen auf verschmutztes Wasser soll sich jeder zunächst einmal auf seine eigenen Augen verlassen, sagt Ärztin von Jagemann. Das sei immer noch das bewährteste Mittel. "Die Sichttiefe oder auch ein schmieriger Film auf dem Wasser sind Anzeichen für verunreinigtes Wasser." Wer Verschmutzungen bemerke, könne sich auch direkt mit der Abteilung Humanmedizin im Tölzer Landratsamt in Verbindung setzen, sagt von Jagemann.

Wer in der Isar baden möchte, tut dies auf eigene Gefahr. "Die Isar ist kein offizielles Badegewässer", sagt von Jagemann. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sei die Wasserqualität des Flusses zwar relativ gut. Doch allein schon wegen der Tiefe und starker Strömungen, sei ein Bad in der Isar mit Vorsicht zu genießen.

Alle Informationen zu den untersuchten Badegewässern veröffentlicht das Landratsamt auch auf seiner Internetseite. Unter der Adresse www.lra-toelz.de/aktuell/badegewaesser-im-landkreis können alle relevanten Daten sämtlicher Messstellen jederzeit eingesehen werden.

© SZ vom 01.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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