Reutberg:Hilfe für die Klosterkirche

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Altäre, Fresken und Heiligenfiguren der Klosterkirche Reutberg müssen restauriert werden. (Foto: Manfred Neubauer)

Das Bauwerk von 1735 kann saniert werden - weil der Bund einen Zuschuss gewährt.

Von Klaus Schieder, Sachsenkam

Die Sanierung der Klosterkirche Reutberg ist in greifbare Nähe gerückt. Nachdem die Bundesregierung jetzt einen Zuschuss von 225 000 Euro bewilligte, hat das Kloster 70 Prozent des Eigenteils in Höhe von 1,02 Millionen Euro beisammen. Diese Strichmarke hatte das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising gezogen, ehe es mit der Detailplanung für die Renovierung beginnt. Über die soll es nun noch heuer erste Gespräche zwischen der Erzdiözese und dem Franziskanerinnenkloster geben. Die Zusage des Bundes sei "ein Glücksfall für das Kloster und bringt das Sanierungsvorhaben ein großes Stück voran", erklärt Gabriele Rüttiger, Leiterin des Ressorts Grundsatzfragen und Strategie des Ordinariats.

Die barocke Klosterkirche aus dem Jahr 1735 wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert zum letzten Mal hergerichtet. Vor drei Jahren ließ die Erzdiözese das auf einem Hügel thronende Gotteshaus untersuchen, wobei zahlreiche Schäden diagnostiziert wurden. Altäre, Fresken und Heiligenfiguren müssen restauriert werden, durch die Gottvaterfigur an der Ostwand zieht sich ein Riss, vom Kirchturm blättert die Putz ab, die Fassade braucht einen neuen Anstrich, der Dachstuhl ist marode. Turm und Kirchenschiff mussten gesichert werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Lediglich die Empore, die wegen stark ramponierter Tagbalken gesperrt werden musste, ließ das Ordinariat in der Zwischenzeit für 200 000 Euro erneuern.

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Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf gut 2,1 Millionen Euro. Die rund 1,1 Millionen Euro teure Außenrenovierung bezahlt die Erzdiözese. Den Rest muss das Kloster für die Innenrestaurierung aufbringen, worunter auch ein neues Heizsystem fällt. Außer dem Zuschuss aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes von 225 000 Euro hat das Kloster selbst 350 000 Euro an Eigenmitteln aufgebracht, 150 000 Euro kamen über Spenden zusammen. Zudem sammelte der Verein "Freunde des Klosters Reutberg" noch 100 000 Euro ein. Die Gemeinde Sachsenkam steuert 10 000 Euro bei. Macht summa summarum 835 000 Euro, weshalb jetzt noch etwa 185 000 Euro fehlen.

"Das Licht am Horizont ist heller geworden", sagt Gerald Ohlbaum, Vorsitzender des 235 Mitglieder starken Fördervereins. Der hat seinen sechsstelligen Beitrag mit etlichen Benefizkonzerten, einem Fotokalender mit Motiven des Klosters, der neu aufgelegt wird, und Patenschaften für einzelne Kunstobjekte zusammengetragen. Damit ist nun nicht Schluss. Die erste Hürde sei zwar genommen, aber es gehe ja weiter, sagt Ohlbaum. "Wir sind fürs Kleinvieh zuständig." Die Freunde des Klosters organisieren wieder einen Adventsmarkt am 4. Dezember im Biergarten des Klosterbräustüberls und im Klosterinnenhof, wobei zehn Prozent des Reinerlöses in die Kirchensanierung fließen. Eine Lesung aus der "Heiligen Nacht" von Ludwig Thoma mit Kreisheimatpfleger Martin Englert folgt am Sonntag, 18. Dezember. Fürs kommende Jahr sind wieder Benefizveranstaltungen geplant. Im Ordinariat hofft man derweil auf weitere Zuschüsse. Wie Pressesprecherin Bettina Göbner mitteilt, liefen Förderanträge an die Bayerische Landesstiftung und den Bezirk Oberbayern. Da man mit der Planung beginnen wolle, müsse mit der Landesstiftung aber erst geklärt werden, ob sie Zuschüsse gewähre für eine Maßnahme, die schon begonnen habe, sagt Göbner.

© SZ vom 18.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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