Penzberg/Seeshaupt:"Das Wasser muss sprudeln"

Lesezeit: 1 min

Künstler verteidigt Verbrauch des Esel-Brunnens in Penzberg

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg/Seeshaupt

Ein Brunnen ohne Wasser ist kein Brunnen - auf diesen Nenner bringt es der Seeshaupter Künstler Michael von Brentano. Der von ihm geschaffene Brunnen auf dem Penzberger Stadtplatz ist in die Kritik geraten, weil er einen hohen Wasserverbraucht hat. Täglich laugen an die 14 000 Liter Frischwasser durch den "Wasserträger", was dem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 110 Personen pro Tag entspricht. Der Brunnen habe eine "unglaubliche Fröhlichkeit" auf den Platz gebracht. In Penzberg müsse man sich fragen, was einem diese Fröhlichkeit wert sei, sagt Michael von Brentano.

Vor einem Monat etwa, als der Esel-Brunnen vorzeitig wegen des Wasserverbrauchs abgeschaltet wurde, gab es einen Ortstermin mit Stadtbaumeister Justus Klement und dem Künstler am Stadtplatz. Brentano erinnert daran, dass der Wettbewerb für den Brunnen eigens den Betrieb mit Frischwasser vorgeschrieben hatte. "Nach den schlechten Erfahrungen mit Umwälzpumpen wollte die Stadt explizit Frischwasser." Zudem seien Umwälzanlagen sehr teuer, allein schon wegen der Wartungskosten. "Deshalb ist eine Gegenrechnung der beiden Varianten nicht möglich", sagt Brentano. Und daher hält er sich auch für den falschen Ansprechpartner. Er habe geliefert, was in den Vorgaben zum Brunnen-Wettbewerb gefordert gewesen sei.

Die Schaltung des Brunnens sei intelligent gelöst: Nachts laufe er gar nicht; in den Sommermonaten plätschere er länger, im Herbst und Winter weniger. Michael von Brentano hält nichts von einer stundenweisen Abschaltung. Das würde nur die Menschen vergraulen, ist er sich sicher. Im Übrigen denkt er, dass nur eine kleine Gruppe sich an dem Wasserverbrauch stoße. "Ich dachte, der Brunnen soll das Zentrum beleben. Dafür muss Wasser sprudeln."

© SZ vom 18.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: