Sozialarbeit:Mehrgenerationenhaus bekommt mehr Geld

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Als Sozialzentrum der Stadt hat sich das Tölzer Mehrgenerationenhaus im ehemaligen Franziskanerkloster etabliert. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Tölzer Stadträte billigen eine Erhöhung des Zuschusses auf 96 800 Euro pro Jahr bis 2028. Bürgermeister Ingo Mehner lobt die BRK-Einrichtung als eine "Institution, die viel Gutes bewirkt".

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Mehrgenerationenhaus (MGH) ist das Sozialzentrum von Bad Tölz. Die Einrichtung des Bayerischen Roten Kreuzes im ehemaligen Franziskanerkloster hat eine breite Angebotsplatte: Senioren, Asylsuchende, Kinder und Familien, Kranke, in Not geratene Menschen - sie alle finden dort eine Anlaufstelle für ihre Probleme. Außerdem ist das MGH eine Begegnungsstätte für ehrenamtliche Kräfte und für Tölzer Einwohner. "Es ist eine Institution, die viel Gutes bewirkt", sagte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) im Stadtrat. Das Haus habe "eine enorme Hebelwirkung", weil darin viele Menschen und Organisationen zusammenkommen.

Deshalb gab es im Stadtrat auch keine Debatte darüber, ob der Zuschuss der Kommune fürs Mehrgenerationenhaus erhöht werden soll oder nicht. Das Gremium votierte einstimmig für eine leichte Anhebung der städtischen Fördermittel. Die belaufen sich nunmehr für 2024 bis 2028 auf 96 800 Euro im Jahr, dies sind 8800 mehr als bislang. Die Summe gliedert sich folgendermaßen auf: 10 000 Euro fließen in den Erhalt des Mehrgenerationenhauses, 19 500 Euro in die qualifizierte Betreuung der Ehrenamtlichen und 32 200 Euro in die Begleitung der Familienpaten.

Außerdem sichert Bad Tölz mit 35 000 Euro die Zuschüsse des Bundes und des Landes ab - die Zu- oder Absage für diese Gelder kommt oftmals erst im Spätherbst vor der nächsten Förderperiode. Um dem Roten Kreuz eine sichere Planung zu ermöglichen, springt die Stadt seit 2018 ein und gewährleistet den Maximalzuschuss.

Für Franz Späth ist das Geld gut angelegt. "Das Mehrgenerationenhaus ist ein wichtiger und verlässlicher Partner für die Sozialplanung der Stadt", sagte der kommunale Sozialplaner. Während der Corona-Zeit hätten Leiterin Rita Knollmann und ihr Team dazu beitragen, dass sich die Schere zu den sozial Benachteiligten in der Pandemie nicht weiter geöffnet habe. Zudem hätten sie unter anderem einen Noteinkaufsservice und Online-Nachhilfe für Senioren geboten. Eine große Herausforderung seien auch der Ukraine-Krieg und die Ankunft von Kriegsflüchtlingen, wobei das MGH geholfen habe, diese Situation besser abzufedern.

251 Ehrenamtliche arbeiten im Mehrgenerationenhaus, davon 159 im Asylhelferkreis

Damit nicht genug. Späth verwies auch darauf, dass die Einrichtung der "Hauptansprechpartner in Bad Tölz" für all jene sei, die sich gesellschaftlich einbringen möchten. Insgesamt sind es mittlerweile 251 ehrenamtliche Kräfte, die ans Mehrgenerationenhaus angebunden sind. Als Beispiel nannte er den 2015 gegründeten Asylhelferkreis mit immer noch 159 Mitgliedern. Das Rote Kreuz hatte sich vor acht Jahren bereit erklärt, eine gesonderte Stelle zu schaffen, um den freiwilligen Asylhelfern eine persönliche Betreuung und einen kompetenten Ansprechpartner zu bieten. Allerdings ist der Arbeitsplatz bis Ende September befristet. Über die weitere Finanzierung wird im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats am 11. Juli entschieden.

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