Lenggries:Nur Gewinner

Lesezeit: 1 min

Vom Verzicht der SPD profitieren vor allem die Freien Wähler.

Von Suse Bucher-Pinell

Was die Wahl von Frauen in den Gemeinderat angeht, hat Lenggries vermutlich Rekorde im Landkreis gebrochen. Acht Frauen - sechs auf der CSU-Liste und zwei bei der Freien Wählergemeinschaft (FWG) - hatten sich aufstellen lassen. Sechs von ihnen sind in das 20-köpfige Gremium gewählt worden und stellen damit fast ein Drittel der Mitglieder.

Die FWG hat beide Kandidatinnen ihrer Liste durchbekommen, was für einen 100-Prozent-Erfolg seht und um so herausragender ist, weil andernorts selbst altbewährte Gemeinderätinnen chancenlos blieben. Anja Baumgartner und Maria Heiß haben den Sprung zum ersten Mal geschafft. Auch auf der CSU-Liste sind zwei der vier Gemeinderätinnen Neulinge im Gremium: Elisabeth Ertl und Christine Rinner sind das erste Mal dabei, während Birgitta Opitz und Veronika Holzner wiedergewählt wurden.

Insgesamt setzt sich der neue Lenggrieser Gemeinderat nach dem Verzicht der SPD nur mehr aus zwei Fraktionen zusammen, aus CSU und FWG. Die Mehrheitsverhältnisse sind klar: CSU elf Sitze, sie holte einen Sitz von der SPD. FWG neun Sitze, das sind zwei mehr als 2008. Damit ist die FWG zufrieden. "Wir haben zwei Sitze dazugewonnen und insgesamt vier neue Mitglieder in der Fraktion, das ist ein gutes Ergebnis", sagte FWG-Chef Günter Haubner. "Wir sind zufrieden." Die FWG wolle sich künftig nicht in die Oppositionsrolle begeben und gegen alles sein. Die meisten Beschlüsse in Lenggries fielen sowieso einstimmig. Einen Einheitsbrei werde es aber nicht geben, versprach Haubner.

Bürgermeister Werner Weindl (CSU), in vierter Amtsperiode bestätigt, kann mit dem Ergebnis "wunderbar leben". Natürlich hätte er gerne noch einen SPD-Sitz mehr für die CSU geholt. Darüber zu diskutieren sei jedoch müßig. Die beiden zusätzlichen Sitze für die FWG dürfe man nicht nur zahlenmäßig betrachten, sie bedeuteten auch mehr Verantwortung.

Auch Weindl prophezeit, dass sich im Gemeinderat nichts ändern werde, weil man sich in vielen Punkten sowieso einig sei und die Themen verantwortungsvoll behandele.

© SZ vom 18.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: