Lärmschutz in Geretsried:"Es ist nichts entschieden"

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Die geplante Lärmschutzwand entlang der B 11 erhitzt die Gemüter. Bürgermeisterin Irmer rudert nun zurück.

Bernhard Lohr

Die geplante Lärmschutzwand entlang der B11 in Geretsried bewegt die Gemüter. Anwohner aus der Graslitzer Straße sehen sich hinters Licht geführt, weil Bürgermeisterin Cornelia Irmer (parteifrei) und einige Stadträte jüngst zu dem Vorhaben auf Abstand gegangen sind. Irmer hob nun am Dienstagabend im Stadtrat hervor, dass diese Wand den Anwohnern entgegen anderslautenden Behauptungen niemals versprochen worden sei.

Die Lärmschutzwand soll am Schwaigwaller Bach zwischen den Häusern und der B 11 errichtet werden und 2,30 Meter hoch sein. (Foto: Hartmut Pöstges)

"Es besteht kein Anspruch der Anlieger auf einen Lärmschutz, es ist eine freiwillige Leistung und es ist noch nichts entschieden." Irmer ließ daraufhin einen Protokollauszug der Sitzung vom 5. Mai 2010 verteilen. Dort war demnach beschlossen worden, das Konzept einer Sicht- und Lärmschutzwand "weiter zu verfolgen".

Allerdings hatten damals fast alle Stadträte größtes Verständnis für die Forderungen der Anlieger geäußert. Vom Bauamt hieß es, die Wand lasse sich womöglich weitgehend dadurch finanzieren, dass die damit in Verbindung stehende Verlegung des Schwaigwaller Bachs günstiger werde als gedacht. Irmer warnte damals, die Wand stehe unter dem Vorbehalt, dass das Staatliche Bauamt Weilheim zustimmt.

Von möglichen Einwänden der Behörde redet mittlerweile niemand mehr. Dafür sind andere Fragen aufgetaucht. Unter den Stadträten ist seit der jüngsten Präsentation der Lärmschutzwand Ernüchterung eingekehrt. Von einer Bretterwand ist seither die Rede, die das Stadtbild verschandele und hinter der Geretsried verschwinden würde.

Irmer thematisierte am Dienstag erneut die Kosten von bis zu 110 000 Euro, für ein Vorhaben, zu dem man nicht verpflichtet sei. Ende Juni soll der Hauptausschuss des Stadtrats entscheiden. Dann könnte die Schlussrechnung für die Baustelle am Schwaigwaller Bach vorliegen und das Ergebnis einer Verkehrsbefragung. Von dieser hängt auch ab, ob die B11 verlegt werden kann, was den Lärmschutz ebenfalls verbessern würde.

© SZ vom 03.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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