Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Zwei Frauen an der Spitze

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Die Eurasburger Christsozialen gehen mit Maria Urban und Stephanie Deimhard auf den ersten Plätzen in den Kommunalwahlkampf. Abfällige Bemerkung über den Grünen Klaus Koch

Von Benjamin Engel, Eurasburg

"Nicht reden, sondern bewegen", soll das Motto der Eurasburger CSU für die Kommunalwahl 2020 sein. Zumindest Ersteres schien der Ortsvorsitzende Peter Pelz für die Aufstellungsversammlung am Dienstag im Eurasburger Vereinsheim wörtlich zu nehmen. Nach kaum einer Dreiviertelstunde waren die sechs Gemeinderatskandidaten ohne Diskussion und per Blockabstimmung nominiert. Pelz lobte die Auswahl als bewährte, großartige Personen. "Beruflich, charakterlich und staatsbürgerlich", wie er sagte. Zudem betonte er, dass die Hälfte der Kandidaten weiblich seien. Damit stünden die Eurasburger Christsozialen besser da als die Landes-CSU. Auf deren Parteitag war eine verpflichtende Frauenquote für Kreisvorstände von 40 Prozent erst unlängst gescheitert. Bei den Eurasburgern führen zwei Frauen die Liste an.

Die Eurasburger CSU hat keinen Bürgermeisterkandidaten. An der Spitze der Liste für die Kommunalwahl 2020 steht Maria Urban. Die Gemeinderätin und Familienbeauftragte aus Unterherrnhausen ist Bio-Bäuerin. Auf Platz zwei kandidiert die Juristin Stephanie Deimhard. Die 30-jährige Eurasburgerin erklärte, dass sie vor allem das Interesse der Jugend für die Politik wecken möchte. Ihr folgen Verwaltungswirt Markus Sanner, Kaminkehrer Klaus Huber, Marianne Grad sowie Albert Berghofer. Der 61-jährige Elektromeister war früher selbst schon CSU-Ortsvorsitzender. Jetzt habe er sich zu einer neuerlichen Kandidatur überreden lassen, sagte er.

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Bio-Bäuerin Maria Urban,...

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

...Juristin Stephanie Deimhard...

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

...und Verwaltungswirt Markus Sanner führen die Liste der Eurasburger CSU für den Gemeinderat an. Auf ihre Frauenquote ist die Partei stolz - die Hälfte der Plätze ist mit weiblichen Kandidaten besetzt.

Mit acht Ja- und einer Nein-Stimme wurde die Kandidatenliste in dieser Reihenfolge gebilligt. Nicht mehr antreten werden die derzeit amtierenden CSU-Gemeinderäte der Kommune, Peter Furtner und Stefan Bauer junior. Beide seien beruflich so eingespannt, dass sie auf eine erneute Kandidatur verzichteten, sagte Pelz.

Ganz persönlich stichelte der CSU-Ortsvorsitzende gegen den Landratskandidaten der Grünen, Klaus Koch. Der Beuerberger ist amtierender Dritter Landrat und beruflich Leiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums Bad Tölz. Pelz sagte, es reiche nicht, "eine Schar Kinder führen zu können", um Landrat zu werden. "Da müssen führungsgewandte Leute her."

Damit wiederum spielte Pelz auf den CSU-Landratskandidaten Anton Demmel an. Der langjährige Königsdorfer Bürgermeister sagte, dass für ihn, der jetzt bald 48 Jahre alt sei, der "richtige Zeitpunkt, etwas Neues anzupacken" gekommen sei. Er schilderte kurz seinen beruflichen Werdegang vom Finanzwirt, Mitarbeiter der Stadt Bad Tölz bis zur ersten Wahl zum Königsdorfer Bürgermeister im Jahr 2008 und der Tätigkeit als Dozent an der Bayerischen Verwaltungsschule.

(Foto: oh)

Sollte er Landrat werden, so skizzierte Demmel, werde er sich auf die Pflichtaufgaben konzentrieren - von der Geburtshilfe über die Krankenhausgrundversorgung bis zum öffentlichen Personennahverkehr. Versäumnisse warf er der derzeitigen Kreispolitik beziehungsweise Landrat Josef Niedermaier (FW) wegen fehlender Pflegeplätze vor. "Dass wir seit elf Jahren gar nichts zusammenbringen, ist nicht toll", sagte Demmel.

Gemeinderatskandidaten der CSU: 1. Maria Urban, 63 Jahre, Landwirtin; 2. Stephanie Deimhard, 30, Juristin; 3. Markus Sanner, 36, Verwaltungswirt; 4. Klaus Huber, 47, Kaminkehrer; Marianne Grad, 70, Rentnerin; 6. Albert Berghofer, 61, Elektromeister

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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