Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Neuanfang mit Minimum

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Für eine neuerliche Debatte über Balkonkraftwerke in der nächsten Klausur des Lenggrieser Gemeinderats warb Sabine Gerg (SPD). (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Lenggrieser SPD stellt acht Kandidaten zur Kommunalwahl

Von Petra Schneider, Lenggries

Nach sechs Jahren Pause will die SPD wieder im Gemeinderat Lenggries mitmischen. Bei der Aufstellungsversammlung am Freitag wurde eine Kandidatenliste verabschiedet und Tobias Raphelt einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert. Seit vergangenem Jahr versucht der 47-Jährige als Vorsitzender, wieder Schwung in den Ortsverein zu bringen. Leicht ist das offenbar nicht. Denn gerade einmal acht Kandidaten und Kandidatinnen plus ein Nachrücker haben sich auf die Liste setzen lassen - eine Mindestzahl bei einer möglichen Dreifachnennung für den Lenggrieser Gemeinderat, dem von der kommenden Amtszeit an 24 Mitglieder angehören werden.

Auf den Spitzenplatz wurde Bürgermeisterkandidat Raphelt gewählt. Zwei neue Parteimitglieder folgen auf den vordersten Plätzen, beide "U 50", wie Raphelt sagte: Sabine Gerg, Mitinitiatorin des Lenggrieser "Zammtisch" und Isarrangerin, sowie Florian Stange, der erst seit vorigem Jahr SPD-Mitglied ist. Auf Platz sechs kandidiert die stellvertretende Ortsvorsitzende Franziska Baumann. Daneben sind auch Lenggrieser SPD-Urgesteine wie Georg Sackrenz vertreten, Betriebsrat bei der Deutschen Bahn. Bis zum Listenplatz sechs konnte dank dreier weiblicher Kandidatinnen das Reißverschlussverfahren eingehalten werden, das bei den Sozialdemokraten Pflicht ist.

Die Reihenfolge wurde bei der Aufstellungsversammlung am Freitag diskutiert und festgelegt, über die komplette Liste dann schriftlich abgestimmt. Das Ergebnis fiel einstimmig aus. Auch Bürgermeisterkandidat Tobias Raphelt erhielt alle Stimmen der zwölf anwesenden Mitglieder.

Der IT Servicemanager hatte Ende Oktober den Hut in den Ring geworfen. Zu seinen wichtigsten politischen Zielen gehört die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für die sich seiner Ansicht nach auch das Kasernenareal eignen würde. Auch Maßnahmen gegen das Ladensterben im Ort und eine Anpassung der Tourismusstrategie an den Klimawandel stehen auf seiner Agenda. Die "Hintergründe" für seine Kandidatur nannte er am Freitag: Die Lenggrieser sollten wieder eine echte Wahl zwischen verschiedenen Kandidaten haben. "Das ist ein Grundsatz der Demokratie", sagte der 47-Jährige. Er stelle sich zur Wahl, "auch wenn meine persönlichen Chancen nicht die größten sind." Seine bisher einzige Konkurrentin ist Christine Rinner (CSU), die bei der Aufstellungsversammlung am 13. November offiziell nominiert werden soll.

Willi Streicher, stellvertretender Ortsvorsitzender der Tölzer SPD, Stadt- und Kreisrat, der die Wahlleitung übernommen hatte, beglückwünschte die Lenggrieser Genossen zu ihrem "Neuanfang."

Kandidatenliste: 1. Tobias Raphelt (47), IT-Servicemanager; 2. Sabine Gerg (46), Sozialpädagogin; 3. Florian Stange (42), Elektrotechnischer Produktionsleiter; 4. Michaela Raphelt (67), Sozialpädagogin; 5. Oskar Kiraly (55), Angestellter; 6. Franziska Baumann (39), Angestellte; 7. Georg Sackrenz (63), Beamter; 8. Michael Pichler (45), Braumeister; Ersatzkandidat: Florian Kubiczek (45), Zahntechniker

© SZ vom 12.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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