Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Kleine Liste mit Profil

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In Sachsenkam bewerben sich fünf Grüne für den Gemeinderat

Die grüne Welle ist auch auf Sachsenkam übergeschwappt: Im Juli wurde im Verbund mit Reichersbeuern und Greiling ein grüner Ortsverband gegründet. In Sachsenkam hat er bislang acht Mitglieder. Für den dortigen Gemeinderat haben die Grünen jüngst eine Liste mit fünf Kandidaten aufgestellt. Auf den Spitzenplatz wurde die einzige Frau gewählt: Maria Demmel, die den Ortsverband gegründet hat und auch für den Kreistag auf Listenplatz fünf kandidiert. "Mehr Frauen haben sich leider nicht gefunden", sagt die 47-jährige Kunsttherapeutin, die sich ehrenamtlich als Hauptkoordinatorin in der Flüchtlingsbetreuung engagiert hat.

Die Sachsenkamer Grünen hätten sich für eine eigene Liste und gegen eine Teilnahme auf der Gemeinschaftsliste von CSU und Unabhängiger Wählerschaft entschieden. "Wir wollen uns abgrenzen und mit einem klaren grünen Profil antreten", sagt Demmel. Zwölf Mitglieder hat der Sachsenkamer Gemeinderat, Bürgermeister Hans Schneil hört aus Altersgründen auf. Einziger Kandidat für seine Nachfolge ist bislang Andreas Rammler, der von CSU und Unabhängigen unterstützt wird. Einen Bürgermeisterkandidaten stellen die Grünen nicht, "dazu sind wir noch zu frisch", sagt Demmel. Sie will sich dafür einsetzen, dass der Verkehr im Ort "kinderfreundlicher" wird. Vor allem an der Abzweigung Richtung Reutberg und Kindergarten sei die Situation gefährlich. Auch eine Diskussion darüber, ob im Ort künftig eine Lasershow statt eines Feuerwerks stattfinden soll, will sie anstoßen. Mehr Information, mehr Transparenz und die Bürger zur Mitarbeit motivieren - das haben sich die Grünen vorgenommen.

Ihre Ziele gliedern sie in drei Hauptthemen: Ein lebenswertes Dorf "erhalten und gestalten", Naturschutz und Energiewende. Der Ausbau von Photovoltaik und Fernwärme, ökologisches Bauen und bezahlbares Wohnen seien wichtige Punkte. Die ökologische Landwirtschaft müsse unterstützt und naturnahe Bepflanzung gefördert werden. Denn Artenschutz sei nicht Sache der Bauern alleine, sagt Demmel. Bürger müssten aufgeklärt werden, was sie in ihren Vorgärten machen oder vermeiden sollten. Rasenmäher-Roboter zum Beispiel, "die gehen gar nicht."

1. Maria Demmel (47), Erzieherin und Kunsttherapeutin. 2. Matthias Tumfart (54), Pharmaberater. 3. Falk Rudolph (49), Tierarzt. 4. Markus Brandhofer (55), Solartechniker. 5. Jochen Brückner (38), IT-Consultant

© SZ vom 10.12.2019 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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