Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:"Gutes Zeichen für die SPD"

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Kerstin Halba, Vorsitzende des Trägervereins, spricht von "vielen Missverständnissen". (Foto: Hartmut Pöstges)

Geretsrieder Sozialdemokraten stellen 34 Kandidaten für den Stadtrat auf

Von Wolfgang Schäl, Geretsried

Die Geretsrieder SPD setzt im Vorfeld der Kommunalwahlen 2020 ganz auf ihr erfahrenes Personal. Bei der am Samstag im Gasthof Geiger verabschiedeten Bewerberliste sind auf den vorderen sieben Plätzen alle sechs amtierenden Stadträte vertreten. Dies sind Fraktionssprecher und Sportreferent Wolfgang Werner, Personalreferentin Kerstin Halba, Zweiter Bürgermeister Hans Hopfner, Edith Peter, der junge Michael Lasidis, der erst im Juli für den verstorbenen Walter Büttner ins Rathaus nachgerückt ist, sowie auf Platz sieben Arthur Wolfseher. Lediglich Gisa Pfnür-Reichelt, die auf dem aussichtsreichen Rang sechs gesetzt ist, gehört dem amtierenden Stadtrat nicht an.

Bei der Aufstellung der Liste mit 30 Kandidaten gelang es, die Frauenquote bis Rang 23 durchzuhalten. Auf Platz 24, der dem Reißverschlusssystem zufolge einer Frau zustünde, endet das Gesetz der Serie dann abrupt: Auf dieser Position rangiert Jens Neuhaus, bis zum Ende der Liste folgen nur noch Männer. Ganz konsequent habe man die Frauenquote leider nicht durchhalten können. bedauerte der SPD-Ortsvorsitzende Martin Bruckner.

Zufrieden zeigte sich Wolfgang Werner, der feststellte, man habe ein ausgewogenes Team gefunden. "Ich bin stolz, dass ich mit euch den Wahlkampf bestreiten kann", sagte Werner, der auch als Bürgermeisterkandidat seinen Hut in den Ring werfen und das CSU-Ratsoberhaupt Michael Müller herausfordern will. Dies müsse aber erst "in einem formalen Akt" bestätigt werden. Werner bewertete es als "ein gutes Zeichen für die SPD", dass man problemlos 34 Kandidaten gefunden habe. In Geretsried sei die SPD nicht auf dem Rückzug. Auch im bisher geführten Wahlkampf hat er "nicht das Gefühl gehabt, dass wir Klinken putzen müssen", vielmehr seien "viele Bürger von sich aus auf uns zugekommen". Inhaltlich nannte Werner mehrere Bereiche, in denen er Handlungsbedarf sieht: bezahlbarer Wohnraum, Kinderbetreuungsplätze, Sporthallen-Benutzungsgebühren, ein dichteres Busnetz und mittelfristig eine dritte Grundschule, wenn die Stadt die Grenze von 30 000 Einwohnern überschritten habe. "Wir müssen 30 Freunde in einem Team sein", sagte er, in den Monaten bis zur Wahl komme es auf jeden Helfer an.

Hopfner verwies auf die Leistungen der vergangenen Jahre: "Wir sechs haben im Stadtrat gute Arbeit gemacht", sagte der stellvertretende Bürgermeister. Man habe sich um die Ansiedlung von Gewerbe bemüht, und dies sei der Grund, dass sich die Stadt einiges leisten könne. Als Beispiele nannte Hopfner das Dach des Eisstadions, das neue Hallenbad und die Gestaltung des Zentrums, das in wenigen Wochen in neuem Glanz erstrahle. Auch auf seiner Agenda steht eine dritte Grundschule.

Gewählt wurden die 34 Bewerber einstimmig per Akklamation, Nein-Stimmen gab es nicht, bei vier Positionen wurde jeweils eine Enthaltung notiert. Vertreten sind die verschiedensten Berufe und Funktionen in Vereinigungen. So ist Gisa Pfnür-Reichelt pensionierte Oberstudienrätin, Nachrücker Lasidis stellte sich als "Volljurist" vor, Wolfseher als Kaminkehrer, Maiko Alpers als Industriemeister für ein Chemieunternehmen und Martin Bruckner als Architekt, der sich im Falle seiner Wahl für bezahlbares Wohnen einzusetzen versprach. Bernhard Lorenz, bis vor einem Jahr ebenfalls Lehrer am Geretsrieder Gymnasium, appellierte an die SPD-Mitglieder an den einstigen Pioniergeist der Partei anzuknüpfen. Jüngster Kandidat ist Lukas Forster, der noch die Fachoberschule in Tölz besucht.

Die Liste: 1. Wolfgang Werner; 2. Kerstin Halba; 3. Hans Hopfner; 4. Edith Peter;: 5. Michael Lasidis; 6. Gisa Pfnür-Reichelt; 7. Arthur Wolfseher; 8. Martina Meyndt; 9. Maiko Alpers; 10. Anita Kape;11. Martin Bruckner; 12. Gabi Poch; 13. Klaus Forster;14. Uschi Hopfner; 15. Dieter Krampert; 16. Gabriele Rogge; 17. Bernhard Lorenz; 18. Viola Seidel; 19. Christian Beischl; 20. Monika Scherer; 21. Robert Sixt; 22. Daniela Bruckner; 23. Christian Fleissner; 24. Jens Neuhaus; 25. Goetz Alexander Feldmann; 26. Lukas Forster; 27. Fabian Murach; 28. Anton Manetinsky; 29. Gernot Geißler; 30. Stefan Brösel; Ersatzkandidaten: Andreas Vetter, Wolfgang Kohler; Winfried Paust, Hans Lenhardt.

© SZ vom 02.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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