Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Forderungen der Wirtschaft

Lesezeit: 2 min

IHK-Regionalausschuss legt Positionen zu lokalen Themen vor

Kurz vor den Kommunalwahlen hat der IHK-Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen einen Forderungskatalog der Wirtschaft an die Kommunalpolitik verabschiedet. "Die Politiker in unseren Kommunen und auf Landkreisebene gestalten die Wirtschaftspolitik vor Ort. Mit ihren Entscheidungen beeinflussen sie die künftigen Standortbedingungen für unsere Unternehmen ganz wesentlich", betont Reinhold Krämmel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. "Mit den einstimmig verabschiedeten Positionen wollen wir die aus Sicht der heimischen Betriebe wichtigsten Handlungsfelder aufzeigen, damit unser Landkreis auch in Zukunft wirtschaftlich gut dasteht", so der Unternehmer aus Wolfratshausen.

Zu den Handlungsschwerpunkten zählen laut Regionalausschuss: Wachstum nachhaltig gestalten, bezahlbaren Wohnraum schaffen, Verkehrsinfrastruktur und Mobilität sichern, Gewerbeflächen bereitstellen und digitale Infrastruktur stärken. Beim Stichwort Wachstum sei, so Vorsitzender Krämmel, die Entwicklung einer Wachstumsstrategie für den Landkreis, die die Bedürfnisse aller berücksichtigt, besonders wichtig. Eine solche Strategie müsse dabei das Bekenntnis zu Infrastrukturgroßprojekten einschließen.

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels erneuert der IHK-Regionalausschuss seine Forderung, bezahlbaren Wohnraum für die Mitarbeiter zu schaffen. Eine realistische Chance biete eine systematische Nachverdichtung beispielsweise durch höhere Geschossflächenzahlen, den Ausbau von Dachgeschossen oder mehrgeschossige Wohnbauten. Weiterhin werde ein landkreisweites strukturiertes Flächenmanagement, das die Belange von Naturschutz und Tourismus berücksichtigt, benötigt.

Damit Einwohner, Pendler und Wirtschaft im Landkreis mobil bleiben, verweist der IHK-Regionalausschuss darauf, wie wichtig der Ausbau von Straßen- und Schienenverkehrsinfrastruktur ist. "Ob Verlegung der B 11 westlich von Geretsried, die Nordumfahrung Bad Tölz (B 472) oder die Verlängerung der S 7 nach Geretsried, den langjährigen Diskussionen müssen endlich Taten folgen", erklärt Krämmel. Ebenfalls von großer Bedeutung sei die Optimierung und Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs. "Nur mit dichteren Takten und intelligenter Verknüpfung von Bus und Bahn mit dem privaten Auto wird es gelingen, die Menschen zum Umstieg zu bewegen", betont der Vorsitzende.

Um den Standort zu sichern, sei es weiterhin entscheidend, den heimischen Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten bei den Gewerbeflächen aufzuzeigen. Sonst drohten nachlassende Investitionen oder Abwanderung. Der Ausschuss sieht Potenzial bei der Aktivierung innerörtlicher Flächen und bei interkommunalen Kooperationen. Eine Chance biete die Nachverdichtung. Generell spricht sich der Ausschuss für den Erhalt der kommunalen Planungshoheit über Flächen aus. Am Herzen liegt den Unternehmern außerdem die Entwicklung lebendiger Innenstädte durch ein vorausschauendes Citymanagement.

Die abschließende Forderung bildet die Stärkung der digitalen Infrastruktur. "Leistungsfähiges Breitband und Mobilfunknetz sind die Eckpfeiler, auf die unsere Unternehmen bauen müssen." Mobilfunklöcher im Landkreis seien mit aller Konsequenz zu schließen.

Der Forderungskatalog ist einsehbar unter https://www.ihk-muenchen.de/de/Wirtschaftsstandort/Kommunalwahlen-2020/Position-Bad-Tölz-Wolfratshausen.html

© SZ vom 19.02.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: