Bürgerversammlung:Solarpark, Turnhalle, Kita-Plätze

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Etwa 30 Zuhörer verfolgen die Königsdorfer Bürgerversammlung in der Aula der Grund- und Mittelschule. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Königsdorfer Bürgermeister Rainer Kopnicky sieht seine Gemeinde vor Herausforderungen, jedoch auf einem guten Weg.

Von Arnold Zimprich, Königsdorf

Die Kreisumlage ist wohl in jeder Gemeinde ein eher heikles Thema. In Königsdorf ist sie im Haushaltsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um gut 600 000 Euro auf rund 2,5 Millionen Euro gestiegen. "Das hemmt unsere Investitionsmöglichkeiten", sagte Bürgermeister Rainer Kopnicky (CSU) am Mittwoch bei der Bürgerversammlung der Gemeinde. "Man muss im Blick behalten, dass wir nicht unsere Leistungsfähigkeit verlieren". Zwar betrage der aktuelle Schuldenstand Null Euro. Die endgültigen Kosten für die neue Turnhalle seien jedoch noch nicht abzusehen. "Es steht noch nicht fest, wie viel Schulden wir machen müssen." Aktuell plane man für die Turnhalle mit 7,3 Millionen Euro Gesamtkosten. Bis Ende September sollen die Fenster eingebaut werden, im Oktober das Richtfest des Neubaus zwischen Sedlmeier- und Mooseuracher Straße erfolgen. In Betrieb gehen kann die Turnhalle laut Kopnicky zwischen 2025 und 2026.

Was die Schul- und Kitalandschaft in Königsdorf angeht, blickte der Bürgermeister optimistisch in die Zukunft. Vom Schuljahr 2026/27 an werde eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder eingeführt. Im Juni sei mit Sofie Frankenberger eine neue Kita-Leiterin eingestellt, mit Franziska Becker auch eine Stellvertreterin gefunden worden. 139 Betreuungsplätze könne man anbieten, im neu eingerichteten Waldkindergarten an der Straße von Osterhofen Richtung Jugendsiedlung seien es weitere 24. Kopnicky betonte, wie schwierig die Suche nach Fachkräften ist. "Wie können wir Personal gewinnen", sei die Frage, die ihn immer wieder umtreibe. Die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten der Gemeinde böten Chancen für Bewerber. Ziel sei ein dauerhafter Betreuungsschlüssel von drei Fachkräften pro Gruppe.

Bürgermeister Rainer Kopnicky ist stolz auf den Solarpark, der in Mosseurach entstehen soll. (Foto: Hartmut Pöstges)

Stolz sprach der Bürgermeister über den geplanten Solarpark in Mooseurach. 20 000 Megawattstunden sollen dort jährlich produziert werden, 22 Hektar wird der Park einnehmen. "Das entspricht immerhin 0,48 Prozent der Gemeindefläche", rechnete Kopnicky vor. 7140 Drei-Personen-Haushalte könne die Anlage mit Strom versorgen, die im äußersten Westen des Gemeindegebiets auf landwirtschaftlichen, schwer einsehbaren Flächen entsteht. Der Gemeinderat hat sich im Mai dieses Jahres für die Realisierung des Projekts ausgesprochen. Die unteren Naturschutzbehörde erarbeitet aktuell mit dem in Mooseurach ansässigen Planungsbüro U-Plan ein biologisches Konzept.

Die Wasserversorgung ist ein politisch aufgeladenes Thema. "Wir müssen das als Gemeinde stets im Blick haben", mahnte der Bürgermeister. Denn "mittel- bis langfristig" sei zu befürchten, dass der Grundwasserstand etwas absinke. Trotzdem konnte Kopnicky die rund 30 Anwesenden in der Aula der Grund- und Mittelschule beruhigen. "Wir haben derzeit keine Probleme bezüglich der Förderung von Trinkwasser."

"Die Kapazitäten für die Unterbringung sind nahezu erschöpft"

Aufgrund der angespannten Haushaltslage verzichte man bewusst auf die Asphaltierung bisher noch nicht asphaltierter Straßen, sagte Kopnicky. Schließlich würden die Kosten für die Straßenbeläge auch auf die Anwohner umgelegt. Dafür habe der Gemeinderat Ende Juli einen Grundsatzbeschluss zum Thema Tempo 30 gefasst. Entsprechende Schilder werden auf der Sedlmeierstraße, Teilbereichen der Mooseuracher und Beuerberger Straße sowie der Osterhofener Straße und der Dorfstraße, die auch als Schulwege genutzt werden, aufgestellt. Die Auswirkung auf das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer soll anschließend ausgewertet werden.

Ein schwieriges Thema ist in Königsdorf der Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete. Mit einer Belegungsquote von 83,8 Prozent belege der Landkreis "den vorletzten Platz in Oberbayern", sagte der Bürgermeister. 800 Personen seien dem Kreis in den letzten acht Monaten zugewiesen worden, "die Kapazitäten für die Unterbringung sind nahezu erschöpft". Königsdorf würden noch im September zehn Personen zugeteilt, die meisten würden in einer Einliegerwohnung im ehemaligen Raiffeisenlager in der Ludwigstraße untergebracht. Dass die Integration der Asylsuchenden so gut gelinge, sei insbesondere den in der Flüchtlings- und Jugendhilfe aktiven Bürgern wie Marlies Woisetschläger und dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in Königsdorf (JFK), Hanspeter Schön, zu verdanken.

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