Kochel am See:5o-Meter-Mast für den Mobilfunk

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Im deutschen Handynetz gibt es aktuell großflächige Störungen. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Im Wald neben dem Gewerbegebiet Pessenbach soll ein neuer 5G-Sender errichtet werden.

Von Arnold Zimprich, Kochel am See

In einem Waldstück neben dem Gewerbegebiet Pessenbach wird ein Mobilfunkmast gebaut. Der Kochler Gemeinderat hat die entsprechende Beschlussvorlage am Dienstag abgesegnet. "Der Standort wurde nach einer sogenannten Whitespot-Analyse ausgewählt", berichtete Bürgermeister Thomas Holz (CSU). Das bedeute, dass der Sendemast Bereiche abdeckt, in denen der Empfang bisher schlecht war. Seine Errichtung zählt zu den privilegierten Vorhaben. Denn die Bundesregierung will den 5G-Ausbau insbesondere im Bereich von Bahnlinien und Bundesstraßen beschleunigen, Lücken im Empfangsnetz sollen zügig geschlossen werden. Die Bahnstrecke nach Kochel führt unmittelbar am geplanten Standort vorbei.

Wegen Gesundheitsbedenken in ZUsammenhang mit dem neuen Mobilfunkstandard hätten sich viele Bürger gemeldet, berichtete Holz. "Es wurde kontrovers diskutiert." Die Gemeinde habe jedoch unter anderem die Expertise der Dialoginitiative der Bundesregierung "Deutschland spricht über 5G" eingeholt und eine "rechnerische Emissionsprognose" vorgenommen. Grenzwerte würden weder erreicht noch überschritten. "Der Standort wurde sorgfältig ausgewählt", sagte Holz. "An allen Positionen des Gemeindegebiets werden die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten. Ein permanenter Aufenthalt, auch an allen sensiblen Orten, ist somit möglich. Abschirmmaßnahmen sind nicht notwendig."

Kritik gab es an der geplanten Höhe des Senders von rund 50 Metern. "Der Mast ist halb so hoch wie der BMW-Turm in München", sagte Bettina Sindlhauser (Freie Bürger Ried). "Ich hätte mir gewünscht, dass eine Höhe von 40 Metern überprüft wird." Sonja Mayer (Liste Mitte) sieht das Landschaftsbild in Gefahr. "Der Mast wird 15 bis 20 Meter höher als die ihn umgebenden Bäume. Das ist für eine Gegend, die mit schöner Landschaft wirbt, nicht angemessen." Über die Höhe sei bereits im Bürgerdialog diskutiert worden, entgegnete der Bürgermeister. "Keiner von uns ist wirklich begeistert von der Höhe", gab Holz zu. Er sehe aber keine Alternative. "Ein niedrigerer Mast bräuchte eine höhere Sendeleistung - mit den entsprechenden Folgen." Der Sender wurde schließlich mit zehn zu vier Stimmen genehmigt.

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