Die "Kaminstubn" beim Arabella-Brauneck-Hotel war lange Zeit Heimat für die Kulturveranstaltungen des KKK von Sabine und Stefan Pfister. Das Hotel, das im Oktober 2021 an ein Konsortium um den Lenggrieser Unternehmer Christoph Hertwig verkauft worden war, wird nun umgebaut und ist für die nächsten Monate geschlossen. Seit November ist die Blue Lion GmbH als Betreiberin raus. Wer das Hotel übernimmt, ist noch nicht bekannt. Ob der künftige Betreiber weiterhin die Kaminstubn mit 70 Plätzen, die einem privaten Eigentümer gehört, dazu mietet und dort wieder Kulturveranstaltungen stattfinden können, ist ungewiss.
Sabine Pfister hofft, dass es in der Kaminstubn weitergehen kann, auch Veranstaltungen im Saal des Hotels, die es bislang schon vereinzelt gegeben habe, könnte sie sich vorstellen. Denn: "Die Kombination aus Hotel und Kultur hat super gepasst", sagt sie - sowohl für Gäste als auch für Einheimische. Als Übergangslösung weicht das KKK nun in den Kramerwirt nach Arzbach aus. Der schöne Saal mit 200 Plätzen "ist unsere Bühne für große Veranstaltungen", sagt Pfister. In den kommenden Monaten könnten sie ihn auch für kleinere Veranstaltungen nutzen; der Saal wird dann abgeteilt. "Wir sind dankbar, dass wir da rein können", sagt Pfister. Aber "vom Herzen her" organisiere sie Veranstaltungen lieber in Lenggries, wo das KKK zuhause sei und auch der Großteil ihres Stammpublikums.
Das Hin und Her mit den Räumlichkeiten sei nicht gerade förderlich, sagt Pfister. Zumal in Zeiten, die für Kulturveranstalter ohnehin schwer seien. Denn auch viele aus der treuen KKK-Gemeinschaft seien noch nicht wieder zurückgekommen. Warum das so ist? "Wir wissen es nicht", sagt Pfister. Die jüngste Krankheitswelle, Angst vor Corona, Krieg, Inflation. Die Gründe mögen vielfältig sein, die Folgen spüren die allermeisten Veranstalter. "Die Kultur schwächelt", sagt Pfister. Der Vorverkauf im Herbst sei katastrophal gewesen. Weitermachen wollen sie beim KKK aber auf jeden Fall, auch wenn sie sich momentan nach der Decke strecken müssten. "Aber wir sind optimistisch, dass es sich wieder einspielt."
Was Zuversicht schafft, ist die Reihe "Kunst und Küche", die das KKK zusammen mit Tafernwirten aus dem Tölzer Land organisiert: Die Kombination aus Drei-Gänge-Menü und delikaten Kulturveranstaltungen läuft beständig gut und findet nun bereits zum zehnten Mal statt. Von Januar bis März stehen 16 Termine fest. Am 8. Februar gebe es deshalb einen Jubiläums-Überraschungsabend "Nix genau´s woass ma ned", sagt Pfister. Und was dieses Jahr ebenfalls wieder auf dem Programm steht, ist der "Musiksommer am Walchenseekraftwerk", den die Pfisters zusammen mit Uniper zum dritten Mal veranstalten. Den Auftakt macht am 23. Juni die Mundart-Rockband "Hundskrippl", auch die meisten anderen Acts sind schon festgezurrt. Die Open-Air-Veranstaltungen an dieser besonderen Location beim Kraftwerk erweisen sich als Erfolgskonzept: Trotz Krieg und Corona habe man 2022 einen Zuwachs zum Premierenjahr verzeichnen können, sagt Pfister. Und 2023 "erwarten wir nochmal eine Steigerung.
Infos unter www.kkk-lenggries.de , für "Kunst und Küche" unter www.tafernwirt.de , für den Musiksommer unter www.uniper.energy/de/musiksommer-am-walchenseekraftwerk-epilog .
