Reden wir über:Schulleitung auf Zeit

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Sabine Apprecht übernimmt bis Febraur 2024 vorübergehend die Schulleitung am Gymnasium Geretsried. (Foto: privat/oh)

Sabine Apprecht übernimmt vorübergehend das Amt der Direktorin am Gymnasium Geretsried.

Interview von Enno Lug, Geretsried

Für ein halbes Jahr ins Chefbüro: Da der bisherige Schulleiter am Gymnasium Geretsried, Christoph Strödecke, die Schule verlassen hat, übernimmt seine Stellvertreterin Sabine Apprecht den Posten, bis ein Nachfolger gefunden ist. Im Gespräch schildert sie, wie es dazu kam und wie man eine neue Schulleitung findet.

SZ: Frau Apprecht, Sie sind innerhalb von gut eineinhalb Jahren von einer Mitarbeiterin der Schulleitung zur Schulleiterin aufgestiegen. Wann werden Sie Kultusministerin?

Sabine Apprecht: (lacht) Ich muss korrigieren: Ich bin nicht im eigentlichen Sinne zur Schulleiterin aufgestiegen. Unser Schulleiter ist sehr kurzfristig an eine andere Schule versetzt worden, so haben wir noch keinen neuen Schulleiter bekommen - da gibt es immer sehr lange Ausschreibungsfristen, also einen relativ langen Vorlauf. Das heißt: Da der sogenannte Stellvertreter-Fall eingetroffen ist, bin ich jetzt momentan als Stellvertreterin die interimistische Schulleiterin. Zum Februar 2024 wird die Stelle offiziell ausgeschrieben, dann werden die Bewerbungen gesichtet und der beste Bewerber oder die beste Bewerberin bekommt die Stelle. Und was das Kultusministerium betrifft: Mein Platz ist in Geretsried.

Wie läuft ein Bewerbungsverfahren für einen Schulleiter ab?

Es gibt eine bayernweite, offizielle Ausschreibung des Kultusministeriums, auf die sich dann alle, die die Voraussetzungen erfüllen, melden können. Es können sich in der Regel staatliche Lehrkräfte im Beamtenverhältnis im Dienst des Freistaats Bayern mit der Befähigung für das Lehramt an Gymnasien ab einer gewissen Besoldungsgruppe auf diese Stelle bewerben.

Werden auch Sie sich bewerben?

Zurzeit bin ich so damit beschäftigt, meine Aufgaben als Interims-Schulleiterin wahrzunehmen, dass ich mir darüber noch gar keine Gedanken machen konnte.

Was bleibt von Ihrem Vorgänger Christoph Strödecke an der Schule?

Herr Strödecke hat unsere Schule fünf Jahre lang geprägt und viele Dinge auf den Weg gebracht, die die Schule noch nachhaltig positiv weiter begleiten werden. In erster Linie fällt mir da die Digitalisierung ein, die unter ihm - zum Beispiel mit der Einführung unserer Tablet-Klassen, beziehungsweise dem digitalen Lernen ab der achten Klasse, in denen jeder Schüler ein eigenes Gerät hat - einen gewaltigen Aufschwung genommen hat. Mit dieser Eins-zu-eins-Ausstattung, bei der jeder Schüler und jede Schülerin ein eigenes Gerät hat, ist da einfach viel mehr möglich. Er hat auch sehr viel strukturelle Arbeit geleistet, also bestimmte Abläufe in eine übersichtliche Struktur gegossen und Konzepte entwickelt, die viel Reichweite haben. Beispiele hierfür wären die Kooperation Elternhaus-Schule oder unser Sicherheitskonzept, das er weiterentwickelt und an die modernen Gegebenheiten angepasst hat. Auch in puncto Unterrichtsentwicklung hat er viel angestoßen. Somit wird sicher viel von ihm hier weiterleben.

Was wollen Sie - wenn auch nur in der Interimszeit - anders machen oder neu anstoßen?

Momentan möchte ich, auch im Hinblick darauf, dass erst im Februar die Schulleiterstelle besetzt wird, an den großen konzeptionellen Leitlinien unserer Schule nichts ändern. In enger Abstimmung mit allen Beteiligten werde ich aber behutsam unsere bestehenden Konzepte wie eben das digitale Lernen und Lehren ab der Mittelstufe oder das selbst organisierte Lernen weiterentwickeln. Außerdem arbeiten mein Kollegium und ich gerade am Aufbau der neuen Oberstufe im G9.

Waren Sie schon als Schülerin so engagiert?

Schülersprecherin war ich nie, aber Klassensprecherin viele Jahre lang.

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