Immobilien:Falsches Bild im Internet

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Gemeinderat Münsing lehnt Bauvorhaben in St. Heinrich ab

Von Benjamin Engel, Münsing

Eine für St. Heinrich vergleichsweise massive Bebauung, Bedenken gegen die geplante Tiefgarage und Diskrepanzen zwischen der Darstellung im Internet und den eingereichten Planungen: Das brachte den Gemeinderat in Münsing dazu, den Bauantrag für zwei Doppelhaushälften und ein Gebäude mit drei Reihenhauseinheiten an der Ecke von Seeshaupter Straße und Erlenweg abzulehnen. Nur sechs Gemeinderäte stimmten dafür. Das Grundstück ist rund 3300 Quadratmeter groß. Die Grundfläche für die Häuser beträgt etwa 440 Quadratmeter.

Im Internet wirbt die IMO Münsing Projekt GmbH für ihr Vorhaben mit der Lage direkt am Starnberger See und exklusiver Ausstattung. Am Mittwochnachmittag hieß es auf der Homepage, dass bereits 50 Prozent verkauft seien. Eine Visualisierung erweckte den Eindruck, als ob der wertvolle Baumbestand im Norden des Grundstücks gefährdet sei. Doch nach den eingereichten Planunterlagen sollen alle Bäume erhalten bleiben, wie auch der Architekt in der Sitzung bestätigte. Er bezeichnete die Visualisierung im Internet als Katastrophe. Die Darstellung dort stimme nicht und werde korrigiert.

Susanne Huber (FW) zeigte sich enttäuscht, dass keiner der Bauherren anwesend war. Das Vorhaben sei für St. Heinrich schon sehr groß. Die geplante Tiefgarage stimme sie bedenklich. Der Untergrund sei in Seenähe problematisch. Sie fürchtet, dass durch den Bau Schäden an den Gebäuden der Nachbarn entstehen könnten. Für ein so sensibles Grundstück hätte sie sich eine sorgfältige Planung gewünscht. Wegen der falschen Darstellung im Internet habe sie daran Zweifel, sagte sie. Mit ihrem Antrag, eine Veränderungssperre zu erlassen und dann einen Bebauungsplan aufzustellen, drang sie nicht durch.

Joachim Maier von der IMO Münsing Projekt GmbH entschuldigt sich auf Nachfrage für die unzutreffende Visualisierung im Internet. Der Makler habe bei den Zeichnungen etwas durcheinandergebracht. Genauso wenig stimme, dass bereits 50 Prozent der Wohnungen verkauft seien. Das werde umgehend korrigiert. Er versichert, dass der Baumbestand erhalten bleibe. Aus seiner Sicht ist die Bebauung mit sieben Wohneinheiten auf dem Grundstück nicht überdimensioniert. Wegen der geplanten Tiefgarage werde eine Bodenuntersuchung erfolgen. Nun muss das Landratsamt über den Bauantrag entscheiden.

© SZ vom 15.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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