IHK-Umfrage-Ergebnis:Wirtschaft im Oberland stagniert

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Im Oberland stehen der Wirtschaft weiterhin schwierige Zeiten bevor, prognostiziert die IHK. (Foto: Manfred Neubauer)

Energiepreise, Fachkräftemangel und ausufernde Bürokratie sorgen bei Unternehmen für akute Unzufriedenheit.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Wirtschaft im Oberland hat im neuen Jahr noch nicht an Fahrt aufgenommen. Der regionale IHK-Konjunkturindex stagniert bei 103 Punkten und liegt damit weiterhin deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 119 Punkten, wie die IHK für München und Oberbayern mitteilt. Die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte und anhaltende strukturelle Standortnachteile wie nicht wettbewerbsfähige Energiepreise, fehlende Fachkräfte und ausufernde Bürokratie sorgten bei den Unternehmen für akute Unzufriedenheit und Skepsis gegenüber den kommenden Monaten, so das Ergebnis der jüngsten IHK-Umfrage.

Auch das Problem der allgemein fehlenden Nachfrage verschärfe sich weiter und betreffe nun 55 Prozent aller Unternehmen im Oberland. Bei den Geschäftserwartungen ist der Pessimismus in den Unternehmen ungebrochen: Lediglich 15 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung, wohingegen 31 Prozent von einer Verschlechterung ausgehen. Nur noch 18 Prozent möchten ihre Investitionen ausbauen, 20 Prozent planen sie zu reduzieren. 19 Prozent beabsichtigen gar keine Investitionen.

"Im Oberland stehen der Wirtschaft weiterhin schwierige Zeiten bevor. Die Stimmung hat sich leider auch zu Beginn des neuen Jahres nicht verbessert", sagt Klaus Bauer, Sprecher des IHK-Forums Region Oberland. Besonders kritisch sieht Bauer die Entwicklung, dass zum Jahresbeginn noch mehr Firmen als im Herbst die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko für ihre Geschäfte sehen. "Wir brauchen hier eine Umkehr - wieder hin zu den Prinzipien der nachhaltig-sozialen Marktwirtschaft", fordert der Sprecher. Konkret setzt er sich für drei Maßnahmen ein, mit denen die Politik der Wirtschaft in der Region wieder Aufschwung geben kann: "Erstens braucht es ein Ende der Bürokratieflut und einen Stopp neuer Auflagen sowie Berichtspflichten für Firmen." Zweitens brauche es wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern sowie eine Steuerpolitik, die mehr private Investitionen ermöglicht, um den Standort voranzubringen. Die dritte Maßnahme: Mehr Tempo bei der Energiewende.

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Mitte Januar zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.

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