Von Bd Tölz bis Iffeldorf:Acht Tage Kultur

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Christian Stadelbacher: Ölgemälde "Mucca litta"(Ausschnitt). (Foto: Veranstalter/oh)

Kunst oder Konzert? Holz oder Leinwand? Die Kulturtipps der Woche.

Von Felicitas Amler, Bad Tölz

"Biblischer Kuhzyklus"

Das Kloster Benediktbeuern zeigt noch bis Mittwoch, 1. März, die Ausstellung "Biblischer Kuhzyklus" des Malers Christian Stadelbacher. Zu sehen sind Gemälde und ein bisher unveröffentlichtes Triptychon des im September 2022 verstorbenen Künstlers, der sich selbst gerne als den "letzten Kuhmaler der abendländischen Kunstgeschichte" bezeichnete und die Ausstellung noch vor seinem Tod selbst plante und konzipierte. Warum Kühe? Diese Frage wurde Stadelbacher zeitlebens gestellt. Eine seiner Antworten darauf war: "Kühe sind meine Seerosen." Eine Anspielung auf Claude Monet, der die Seerosen in seinem eigenen Gartenteich gemalt hat. So wollte auch Stadelbacher sich mit dem auseinandersetzen, was ihn direkt umgab. In Bayern waren das für ihn Berge und Kühe, die er vor der eigenen Haustür im Isarwinkel täglich sah. Für Stadelbacher geht der Mensch mit Tieren, und vor allem mit Rindern, in der modernen Landwirtschaft oft sehr fragwürdig um. Diese unterliegt zunehmend wirtschaftlichen Zwängen, die Kuh wird zur Ware. Als Kuhmaler zeigt er die Kuh in einem anderen Licht. So wie auf seinem Ölgemälde "Mucca litta": Die Mutterkuh steht mit ihrem Kälbchen in einem Stall auf frischem Stroh. Das Kälbchen scheint zum Trinken am Euter anzusetzen, die Mutterkuh wendet sich ihm zärtlich zu - im Hintergrund eine idyllische Berglandschaft. In der Realität ein eher seltenes Bild. Zun sehen täglich von 9 bis 18 Uhr im Kreuzgang des Klosters. Der Eintritt ist frei.

Klangkunst mit Mozart-Requiem

Wolfgang Amadeus Mozart hat sein letztes Werk, das Requiem, nie zu Ende geschrieben. Dennoch gehört es zu den bekanntesten Stücken der Musikliteratur. Der Iffeldorfer Klangkunst Chor, begleitet vom Iffeldorfer Bachorchester und unter der Leitung von Andrea Fessmann, führt dieses berühmte Werk am Samstag, 25. Februar, im Iffeldorfer Gemeindezentrum auf. Die Solisten sind Beate Gartner (Sopran), Andrea Fessmann (Alt), Nikolaus Pfannkuch (Tenor) und Thomas Stimmel (Bass). Das zweite Werk des Abends ist die Kantate "Actus tragicus" von Johann Sebastian Bach. "Gottes Zeit ist die aller beste Zeit. In ihm leben, weben und sind wir. Solange ER will", heißt es im Text. Dazu schreiben die Veranstalter: "Auch, wenn es uns nicht gefällt: wir haben unser Leben nicht selber in der Hand. Was wir aber in der Hand haben, ist die Entscheidung, es zu genießen, zu lachen und gute Musik zu hören." Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Karten unter www.klangkunst-im-pfaffenwinkel.de

Ladinisches Trio

Das Trio Cordes y Butons gastiert am Samstag, 25. Februar, in der Alten Madlschule Bad Tölz. Die Schwestern Reinhilde und Tamara Gamper aus dem Eisacktal an den Saiteninstrumenten haben gemeinsam mit David Moroder aus dem Grödnertal an der Steirischen Harmonika mit ihrem zweiten Album das Feuer der Lebenslust in Musik verwandelt: "Vivanda" - eine Liebeserklärung an das Leben. Der facettenreiche Stil lässt die drei verschiedenen Charaktere des Trios durchschimmern. "Sphärisch und kristallklar sind die Klänge, die die Musik zum Leuchten bringen. Verwurzelt und ehrlich die Töne, die die alpenländische Herkunft nicht leugnen wollen. Temperamentvoll und leidenschaftlich die Rhythmen, die die immense Spielfreude erahnen lassen", so die Ankündigung. Der Name der Formation ist ladinisch und bedeutet Saiten und Knöpfe - die zwei wichtigsten Merkmale der Bandinstrumente. Erst kürzlich waren sie auch bei den Wirtshausmusikanten im Bayrischen Rundfunk zu Gast. Und jetzt in der Tölzer Lust. Karten gibt es bei Schreibwaren Zauner in der Marktstraße in Bad Tölz, Telefon 08041/78140. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Tölzer Lust: www.kulturverein-lust.de

Holzkunst und Wein

Kuratorin Gisela Geiger bietet in der Reihe "Kunst&Wein" des Museums Penzberg am Donnerstag, 2. März, von 18 bis 21 Uhr eine Führung durch die Ausstellung des Holz-Bildhauers Christoph Finkel. Nach der Führung können sich die Teilnehmenden bei einem Glas Wein austauschen. Gisela Geiger ist die ehemalige Leiterin des Museums, sie hat die Finkel-Ausstellung als Sprecherin der Kunstzeche Penzberg kuratiert. Eintritt und Führung kosten 7 Euro pro Person; das Glas Wein zwischen 4 und 5,50 Euro. Anmeldung an museum@penzberg.de bis spätestens 1. März.

"So rum" aus Bergahorn. (Foto: Harry Wolfsbauer)
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