Ickinger Wehr:Egling sieht Probleme mit Denkmalschutz

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Eine Fußgänger - und Radlbrücke schwebt den Grünen in Icking vor dem denkmalgeschützten Ickinger Wehr vor. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bürgermeister Hubert Oberhauser äußert sich skeptisch zur Idee der Ickinger Grünen, eine Radlbrücke am Wehr zu bauen.

Von Susanne Hauck, Icking/Egling

Auch der Eglinger Bürgermeister hat sein Fahrrad bereits durch das Ickinger Wehr bugsiert. "Es ist machbar, aber nicht ganz einfach", kommentiert Hubert Oberhauser (Freie Wähler) die Situation. Die Ickinger Grünen haben eine solche Vision: Sie würden gerne eine Fußgänger- und Radlbrücke vor das Ickinger Wehr bauen. Zum einen die vielen Freizeitradler, die von München aus nach Wolfratshausen strampeln. Zum zweiten für die steigende Anzahl an Berufspendlern, die sich damit die Route über den für Radfahrer ziemlich ungemütlichen Wolfratshauser Berg ersparen könnten.

Das Wehr ist zwar begehbar. Aber ein schweres E-Bike oder einen Kinderradanhänger die steilen Treppen hoch zu schleppen und sich durch den stellenweise nur 74 Zentimeter Durchgang zu quetschen, ist dann doch ein beschwerliches Unterfangen. Vor Kurzem stellen Neulich stellten die Grünen ihre Idee im Ickinger Gemeinderat vor, der sich aufgeschlossen zeigte und die Sache weiterverfolgen will, schon weil ein Übergang die Sicherheit erhöhen würde. Denn immer wieder muss die Ickinger Feuerwehr gefährliche Rettungsaktionen wegen verirrter Schlauchbootfahrer unternehmen - und dies mit Seilen von den winzigen Fenstern des Bauwerks aus. Das bringt auch die Einsatzkräfte in Gefahr.

Dabei hat allerdings auch die Gemeinde Egling ein Wort mitzureden, denn das Ickinger Wehr liegt auf ihrer Flur. Auch wenn Bürgermeister Oberhauser die Situation für nicht so dramatisch hält wie die Grünen, befürwortet er grundsätzlich die Radlbrücke. "Wir hätten da keine großen Probleme damit", sagte er auf Anfrage. Zwar habe es in seiner Kommune noch keinen großen Aufschrei deswegen gegeben, da das Wehr ja prinzipiell passierbar sei. Die Gemeinde würde wohl ihr Einvernehmen erteilen, schätzt er. "Wenn sich die Situation dadurch für alle verbessern würde, soll es an uns nicht scheitern." Trotzdem ist der Eglinger Bürgermeister skeptisch: "Wer baut den Steg, und wer zahlt ihn?"

Den Vorschlag, die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für das Kraftwerk an eine Beteiligung der Kosten zu knüpfen - wie von den Ickingern vorgebracht -, hält er für wenig aussichtsreich und rechtlich fragwürdig. Das Interesse an der Wasserkraft sei nun mal da. "Wir können die Betreiber ja nicht erpressen", sagte er. Zumal sei das Mitspracherecht der Gemeinden gering.

Oberhauser räumt dem Ganzen aber noch aus einem anderen Grund keine großen Chancen ein: "Da wird der Denkmalschutz ein Wort mitreden." In der Tat stehen das 100 Jahre alte Kraftwerk im Mühltal (Gemeinde Straßlach) mit dem dazugehörigen Ickinger Wehr unter Denkmalschutz - dies bedeutet, dass für Veränderungen eine besondere Erlaubnis notwendig ist. "Baurechtlich wäre so eine Brücke äußerst anspruchsvoll", glaubt er.

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Von Susanne Hauck

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