Präventionsprojekt:Risiken des Alkoholkonsums

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Über die Gefahren des Alkoholkonsums klärt das Team von "Hart am Limit" Kinder und Jugendliche auf. V.l.: Landrat Josef Niedermaier, Bernadett Sappl, Sarah Kerske und Manuela Köhler (Foto: privat/oh)

Seit 15 Jahren klärt das Team von "Hart am Limit" junge Leute im Landkreis über die Suchtgefahr auf.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz-Wolfratshausen

Partys, Volksfeste, Treffen mit Freunden: Für Jugendliche gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, bei denen sie auch mal Alkohol trinken. Für einige von ihnen ist dieser Konsum gefährlich und führt schnell in die Sucht. Seit 15 Jahren sensibilisiert das Team des Präventionsprojekts "Hart am Limit" (kurz: HaLT) vor allem junge Leute über die Folgen von Alkoholmissbrauch. "Mit Blick auf die Tatsache, dass nach wie vor mit Alkohol in unserer Gesellschaft riskant umgegangen wird und der Alkoholkonsum immer wieder drastische Folgen haben kann, muss uns die Präventionsarbeit am Herzen liegen", erklärte Landrat und Schirmherr Josef Niedermaier bei einer Feierstunde zum 15-jährigen Bestehen des Projekts im Landkreis.

Seit 2008 kooperieren bei "HaLT" das Landratsamt mit dem Amt für Jugend und Familie sowie dem Gesundheitsamt mit der Caritas-Jugendsuchtberatung und dem Kreisjugendring. Alarmierende Zahlen gibt es derzeit nicht, vielmehr sind die Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen rückläufig, bundesweit ebenso wie im Landkreis. Allerdings ist Alkohol noch immer das Suchtmittel Nummer eins, auch wenn Cannabis und Mischintoxikationen bei jungen Leuten zunehmend eine Rolle spielen. Der Missbrauch hochprozentiger Getränke ereigne sich vor allem im Privaten, "schätzungsweise wird nur eine von 2000 Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen stationär behandelt", teilt das Landratsamt mit.

Seit Beginn des Präventionsprojekts hatten 98 Jugendliche aus dem Landkreis ein sogenanntes Sofortinterventionsgespräch mit einer Fachkraft der Caritas-Jugendsuchtberatung, 68 Gespräche wurden überdies mit Eltern geführt. Dabei geht es vor alle darum, die Betroffenen zur Reflexion anzuleiten. Außerdem setzt das Team auf konkrete Projekte: Plakataktionen zum Jugendschutz im Einzelhandel, Workshops in Berufsschulen, die Info-Mappe "Fest geplant?! Wegweiser durch den Vorschriftendschungel".

In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Schulklassen-Workshops "Tom & Lisa", die von der AOK Bad Tölz gefördert werden. Dabei üben die Schülerinnen und Schüler bei einer simulierten Geburtstagsparty, wie sie in einer Notsituation richtig handeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Botschaft "Kein Alkohol in der Schwangerschaft". Das Präventionsteam kommt dazu in Schulklassen und zu Jugendgruppen, um in einem 90-minütigen Workshop und einem Quiz über das Thema aufzuklären. Überdies findet die Ausstellung "Zero" vom 19. bis zum 28. Juni im Gymnasium Geretsried statt. Dabei wird über die Entstehung des Lebens, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt, den Umgang mit Alkohol und die oftmals dramatischen Folgen dieses Konsums für das ungeborene Kind informiert.

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