Aus dem Sozialausschuss :Stadt unterstützt Förderprojekte an den Schulen 

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Blick in ein Klassenzimmer der Isardammschule Geretsried - zu Zeiten der Abstandsregeln wegen der Pandemie. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Geretsried gibt Zuschüsse zu Assistenz im Unterricht und zur Hausaufgabenbetreuung. Kritik am Staat, der Aufgaben auf die Kommunen "abwälzt". 

Von Felicitas Amler, Geretsried

Es herrscht massiver Lehrermangel - in ganz Bayern und daher auch in Geretsried. Vor diesem Hintergrund hat der Sozialausschuss des Geretsrieder Stadtrats am Dienstag Zuschüsse für drei Schulen beschlossen, die das Defizit durch unterrichtsergänzende Angebote ein wenig auszugleichen versuchen.

Die Karl-Lederer- und die Isardamm-Grundschule haben jeweils eine Hausaufgabenbetreuung etabliert. Diese kommt besonders Kindern aus armen Familien und sogenannten bildungsfernen Schichten zugute. "Da die Kinder die Schule häufig ohne elterliche Unterstützung bewältigen müssen, haben sie vor allem bei der Erledigung der Hausaufgaben große Probleme", erklärt Kerstin Pratzel, im Rathaus für Familie, Soziales und Sport zuständig. Zum Sprengel der Isardamm-Schule gehören im Übrigen zwei Flüchtlingsunterkünfte. Zu den allgemeinen Anforderungen, die der Unterricht an diese Kinder stelle, so Pratzel, komme noch das Lernen der deutschen Sprache und die Eingewöhnung in einen fremden Kulturkreis.

Der Förderverein der Karl-Lederer-Grundschule, der die Hausaufgaben betreut, wird von der Stadt mit jeweils 29 000 Euro in den Jahren 2024/25 und 2025/26 unterstützt; der Förderverein der Isardamm-Grundschule mit 15 300 Euro für 2024/25 und 15 600 Euro für 2025/26.

Kritik am Lehrermangel

Die Mittelschule Geretsried hat zur Förderung ihrer Schülerschaft die Assistenz im Klassenzimmer eingerichtet. Die Assistenzkräfte wirken stundenweise in besonders schwierigen Klassen mit, kümmern sich um die schwächeren Kinder und um jene mit Sprachproblemen. Spezielles Training findet in Kleinstgruppen statt, zum Beispiel um die Grundlagen in Deutsch oder Mathematik zu vermitteln. Außerdem geht es darum, emotionale Beziehungen aufzubauen und ausgegrenzte Schüler zu fördern. Der Förderverein der Mittelschule erhält dafür von der Stadt 20 500 Euro für 2024/25 und 21 500 Euro für 2025/26.

In der Diskussion der Sozialausschuss-Sitzung sagte CSU-Sprecher Gerhard Meinl, es stehe außer Frage, dass die Stadt die Förderung leiste: "Wir können nicht für 50 Millionen eine neue Mittelschule bauen und es dann an der eigentlichen Bildung fehlen lassen." Für die Grünen erklärte Gabriele Riegel, die Unterstützung sei selbstverständlich: "Wir sehen die Notwendigkeit." Gleichzeitig kritisierte sie, dass zu wenige Lehrer eingestellt würden. Sie bat darum, "nach oben zu geben, dass da endlich vom Staat was passieren muss". Bürgermeister Michael Müller (CSU) sagte, auch an diesem Beispiel sehe man das "sukzessive Abwälzen" von Aufgaben des Staats auf die Kommunen. Schulreferentin Heidi Dodenhöft (FW), selbst Rektorin einer Grundschule, sagte, der Lehrermangel sei verschlafen worden.

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