Leben in Geretsried:Schulwege sollen sicherer werden

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Am Zebrastreifen vor der Isardammschule in Geretsried halten Schulweghelfer Verkehrsteilnehmer auf Abstand zu den Kindern. Querungshilfen sollen nun den Schulweg noch sicherer machen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Geretsried will die Gefahren für Grundschüler durch Querungshilfen minimieren - nachdem sich der Bürgermeister in Rage geredet hat.

Von Susanne Hauck, Geretsried

Die Schulwege zur Isardamm-Grundschule und zur Karl-Lederer-Grundschule sollen sicherer werden. Das will die Stadt Geretsried. Erste Schritte dazu sind vier Querungshilfen an besonders unübersichtlichen oder gefährlichen Verkehrspunkten. Bürgermeister Michael Müller (CSU) forderte die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung dazu auf, endlich Farbe zu bekennen. Denn in der Vergangenheit hatte der Bauausschuss jedes Mal Verbesserungsvorschläge abgelehnt.

Das Ziel des Schulwegkonzepts ist es, dass die Kinder allein und selbständig zur Schule gehen können. Dabei soll helfen, dass erstens die Strecke sicherer gemacht wird und zweitens die Eltern sie mit ihren Kindern einüben. Das Konzept wurde vor fünf Jahren mit der Beauftragung eines Fachbüros auf den Weg gebracht. Die empfohlenen Maßnahmen wurden 2020 vorgestellt und einige davon auch schon umgesetzt, wie zum Beispiel der Einrichtung von verkehrssicheren Hol- und Bringzonen für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, oder der Rückschnitt von Hecken für eine verbesserte Sicht. Größere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ausweisung von verkehrsberuhigten Zonen, sind indes noch in der Mache.

In der Sitzung wurden die Schulwegpläne für die beiden Grundschulen vorgestellt. Es gibt einige besonders gefährliche und unübersichtliche Stellen: Straßen ohne Gehwege wie am Asternweg und Traubenweg, zugeparkte Straßen wie am Erikaweg/Kreuzung Siebenbürger Straße, verkehrsreich und unübersichtlich wie am Isardamm, wegen ihrer Breite schwierig zu überquerende Straßen wie am Rotkehlchenweg. Um weiterzukommen, müsse man jetzt endlich handeln, redete der Bürgermeister den Stadträten ins Gewissen. Bis jetzt habe der Bauausschuss alle Maßnahmen zur Ordnung und Beruhigung des Verkehrs torpediert. Der Gehweg für den Asternweg oder die verkehrsberuhigte Spielstraße für die Waldstraße sei mit dem Verweis darauf abgelehnt worden, dass das alles realitätsfremd sei und alles solle lieber alles beim Alten bleiben. "Wollen Sie jetzt einen sicheren Schulweg oder nicht", brachte Müller die Stadträte in Zugzwang. "Wenn letztlich das Auto das Maß aller Dinge ist, dann sparen wir uns hier die weitere Arbeit."

Müllers Rage zeigte Wirkung. Unhaltbar seien die Zustände am Dompfaffenweg, wo Riesen-Wohnmobile alles zustellen würden, fand Sonja Frank (Freie Wähler). "Da kann kein Mensch sicher gehen." Am Dompfaffenweg seien die direkt an der Kreuzung parkenden Lieferwägen "ein totales Risiko", stimmte Hans Ketelhut (CSU) ein. Hier soll eine Zickzackmarkierung das bestehende Parkverbot unterstreichen. Die Situation vor der Sparkasse im Händelweg mit den chaotisch parkenden Autos waren Felix Leipold (Freie Wähler) ein Dorn im Auge. Letztlich fiel der Beschluss einstimmig aus, an vier Stellen eine Querungshilfe zu planen und zu errichten: am Rotkehlchenweg, Verdiweg, Brucknerweg und an der Händelstraße. Eine Querungshilfe sei der erste Schritt auf dem Weg zu einem festen Übergang, fasste Müller zusammen. Weil die Realisierung eines Zebrastreifens nicht einfach sei, seien Querungshilfen eine erste schnelle Verbesserung. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, zusammen mit den Schulen Verbesserungen an den Schulwegen zu erörtern.

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