Geretsried macht's vor:Souveräne Jugend

Wie sich der Jugendrat für seine Interessen einsetzt, verdient Respekt.

Respekt. Der Geretsrieder Jugendrat ist erwachsen geworden. Der Antrag auf einen Pumptrack, den die Vertretung der jungen Leute im Stadtrat eingebracht hat, war wohl durchdacht, bestens vorbereitet und mit guten Argumenten unterfüttert. Dabei ging es um ein wirklich großes Projekt, das größte, das ein Jugendrat bisher in Geretsried angepackt hat. Ausgaben in sechsstelliger Höhe sind in diesen Zeiten kommunalpolitisch nicht so leicht durchzusetzen. Aber wie die beiden jungen Frauen, Isabella Schrills und Sabrina Lorenz, das alles am Dienstagabend im Rathaus vortrugen, war beeindruckend. So selbstbewusst, souverän und überzeugend wünschte man sich gelegentlich nicht nur die junge Lokalpolitik.

Respekt aber auch vor dem Stadtrat, der diese Jugend ernst nimmt. Es ist schon beachtlich, wenn der Kulturreferent sagt, die Jugend habe "das Recht und den Anspruch" darauf, etwas Bedeutendes für sich zu fordern. Und eindrucksvoll auch, wie die frühere Jugendreferentin Heidi Dodenhöft, jetzt zuständig für Familie, Schule und Bildung, auf den Vorschlag reagierte, die jungen Leute sollten Einsparungen im Haushalt in Höhe ihres Wunsches benennen. Könnte sein, so Dodenhöft, dass junge Leute zum Beispiel die vom Stadtrat beschlossenen 200 000 Euro für die Sanierung der Nikolauskapelle nicht so wichtig fänden. "Es sind eben verschiedene Interessen, aber wir sind für alle da." Diesen Satz, diese Überzeugung hat sich der Jugendrat wahrlich verdient.

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