Cathrin Pötzl engagiert sich seit 2019 ehrenamtlich, und zwar als Vorsitzende der Freunde und Förderer der Grundschule Isardamm in Geretsried - kurz Förderverein genannt. Auch die jüngsten Schülerinnen und Schüler müssen regelmäßig Hausaufgaben leisten. Doch nicht alle schaffen diese Aufgaben allein und teilweise ist auch eine Unterstützung zu Hause nicht möglich. Deshalb hat der Förderverein eine Hausaufgabenbetreuung eingerichtet. In kleinen Gruppen unterstützten zwei Mitarbeiter die Mädchen und Buben dabei, den Lernstoff zu wiederholen und die Hausaufgaben richtig zu erledigen. In diesem Schuljahr kann die Hausaufgabenbetreuung fortgeführt und das Angebot sogar erweitert werden. Das reicht von Sozialtraining für alle Jahrgangsstufen über eine Kooperation mit der DLRG für den Schwimmunterricht, Digitaltraining Schüler und themenbezogene Elternabende, bis hin zu Bewegungsangeboten und mehr. Möglich ist dies nur durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, einer Unterstützung der Stadt und Sponsoring von ortsansässigen Unternehmen und Verbänden.
SZ: Frau Pötzl, welche Hausaufgaben erledigen Sie regelmäßig, damit das Projekt an der Isardamm-Grundschule läuft?
Cathrin Pötzl: Tatsächlich bedarf es viel Vorbereitung. Wir versuchen, Finanziers zu organisieren. Außerdem suchen wir Personal, was in diesem Bereich schwer bis unmöglich ist. Wir rühren die Werbetrommel, um Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. Gleichzeitig trösten wir auch die Eltern, deren Kinder nicht in den Genuss einer solchen Hausaufgabenbetreuung kommen, und halten die Kommunikation zwischen Betreuungskraft und Schule.
An wen richtet sich die Hausaufgabenbetreuung?
Wir sprechen Schülerinnen und Schüler der ersten und dieses Jahr auch der zweiten Klasse an, die zu Hause niemanden haben, der mit ihnen Hausaufgaben machen kann. Das kann die verschiedensten Gründe haben, sei es aus kulturellen oder sprachlichen Hintergründen. Es werden nur Schülerinnen und Schüler vorgeschlagen, bei denen die betreuende Lehrkraft sieht, dass ganz dringend Unterstützung gebraucht wird und aus dem Elternhaus keine Hilfe zu erwarten ist. Diese Kinder kommen dann in den Genuss der Hausaufgabenbetreuung.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man bei der Hausaufgabenbetreuung mithelfen möchte?
Sehr viel Geduld, Offenheit in Bezug auf kultureller Unterschiede, und noch mehr Geduld. Oft sind Kinder dabei, die die Lernstruktur, die wir in unserem Kulturkreis von klein auf lernen, gar nicht kennen. Die Betreuung fängt bei null an und das ist die Unterstützung, die wir auch den Lehrkräften mitgeben, weil die das in Klassen mit 25 bis 30 Kindern gar nicht stemmen können. Da würden die Kinder hinten runterfallen, wenn sie niemand auffängt. Dafür ist die Hausaufgabenbetreuung da. Es braucht also Geduld, Empathie und kulturelles Verständnis. Manchmal hilft es auch, eine andere Sprache wie zum Beispiel Russisch zu sprechen, um ein Willkommensgefühl bei den Kindern zu erzeugen. Aber wir versuchen, alles auf Deutsch zu machen.
Wie läuft die Betreuung ab?
Die Kinder gehen nach Unterrichtsschluss gar nicht erst nach Hause, sondern gehen direkt in die Betreuung. In der Regel werden sie pro Woche an zwei bis - je nach Stundenplan - maximal vier Tagen für ein bis zwei weitere Schulstunden von uns betreut. Neben dem Erledigen der Hausaufgaben geht es auch darum, zu lernen, wie das Prinzip Schule, das Prinzip Hausaufgaben funktioniert, damit sie die in Zukunft auch zu Hause erledigen können. Es ist ganz wichtig, dass die Betreuung in Kleingruppen von drei bis vier Kindern stattfindet. Mehr wäre pro Betreuungsperson nicht zu schaffen.
Wer gegen eine Aufwandsentschädigung in der Betreuung helfen möchte, kann sich per E-Mail unter vorstand@fv-isardammschule.de melden