Kulturausschuss:Bühne bleibt auf dem Wasser

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Beim Wolfratshauser Fluss-Festival schwimmt die Bühne auf der Loisach. Das soll auch bei der nächsten Auflage 2023 so bleiben. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wolfratshauser Stadträte halten trotz Hochwassergefahr an der Attraktion fürs Fluss-Festival fest.

Von Arnold Zimprich, Wolfratshausen

Aufgrund der Hochwassersituation mussten im vergangenen Jahr einzelne Veranstaltungen des Wolfratshauser Flussfestivals, darunter der Auftritt von Laith Al-Deen, auf alternative Plätze ausweichen. Zudem können die bisher gesponserten Ponton-Elemente künftig nicht mehr genutzt werden, für die Schwimmbühne muss die Stadt mehr Geld in die Hand nehmen. Ob das Wasserwirtschaftsamt eine auf dem Wasser schwimmende Bühne angesichts der häufiger auftretenden Hochwasserereignisse erneut genehmigen wird, ist ebenfalls ungewiss. "Schon bei Warnstufe eins müsste die Bühne laut Vorschrift innerhalb von drei Stunden nach Ausrufung der Warnstufe aus der Loisach geholt werden", gab Andreas Kutter, der Kulturbeauftragte beim Stadtmarketing, in der jüngsten Kulturausschuss-Sitzung zu bedenken. Die Stadt müsse also im Idealfall stets einen Autokran vorhalten, um schnell reagieren zu können. Die Stadträte hielten nach längerer Debatte jedoch mehrheitlich an der schwimmenden Bühne fest, die es auch bei der nächsten Auflage des Festivals im kommenden Jahr geben soll.

"Angesichts der Wankelmütigkeit des Wetters ist eine Bühne im Fluss nicht mehr tragbar", sagte zwar Sepp Schwarzenbach (CSU) - und plädierte für eine sogenannte "Trailerbühne", die auf einem Anhänger transportiert werden kann. Ulrike Krischke (Bürgervereinigung) befürchtete hingegen, dass das Fluss-Festival seinen Zauber verliert, wenn die Bühne an Land geholt wird. "Wir sprechen uns dafür aus, dass die Bühne auf dem Wasser bleibt", sagte sie. Grünen-Stadtrat Peter Lobenstein stimmte der Argumentation zu. Und auch Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) wollte sich "von der Hochwassergeschichte nicht abschrecken lassen", wie er sagte. Auch Manfred Menke (SPD) war für die Bühne im Fluss, schlug aber als Kompromiss vor, sie näher ans Ufer zu rücken und solider zu verankern.

Die Stadträte verwarfen schließlich auch die Idee von Stadtmanager Stefan Werner, die Bühne an Land zu holen und mit "einer Art Segeln" zu überdachen - und entschieden am Ende mit zwei Gegenstimmen, die schwimmende Bühne auf dem Wasser zu belassen. "Falls keine Genehmigung vom Wasserwirtschaftsamt erwirkt werden kann, sind Alternativen zu entwickeln", heißt es im Beschluss.

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