Badehaus in Waldram:Leuchtender Erinnerungsort

"Licht an für mehr Menschlichkeit" am Erinnerungsort Badehaus. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Mit einem Countdown von zehn abwärts ist am Samstagabend das Kunstprojekt "Licht an für mehr Menschlichkeit" am Erinnerungsort Badehaus in Waldram eröffnet worden. Der Kolpingplatz vor dem Gebäude war voller Interessierter, als auf "Null" die 36 Leuchten angeschaltet wurden, die es umgeben. Künstler Markus Heinsdorff hat die Installation ursprünglich mit 144 Leuchten für die Genossenschaft Schloss Blumenthal bei Aichach geschaffen. Die orangefarbenen Lampenschirmen sind aus gebrauchten und an den Ufern des Mittelmeers zurückgelassenen Schwimmwesten Flüchtender gefertigt. Sie sollen auf das Elend Tausender Rettungssuchender aufmerksam machen - vor allem auf das jener mehr als 21 500 Menschen, die es nach Schätzungen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen seit 2014 nicht geschafft haben, das Meer zu überqueren. Die Dunkelziffer der Ertrunkenen dürfte diese Zahl bei Weitem übersteigen. "Dieses Leid und diese Dramen", sagt Heinsdorff, hätten ihn zu seinem Leuchtenfeld bewogen. Das Badehaus in Waldram, ehemals Föhrenwald, erinnert an Deportierte, die in der Nazizeit Zwangsarbeit leisten, an die Shoa und jüdische Displaced Persons und an deutsche Heimatvertriebene.

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