Gutachten liegt vor:Zwei neue Mobilfunkmasten in Dietramszell

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Kontroverse Diskussionen zu 5G bleiben bei einer Infoveranstaltung aus.

Von Petra Schneider, Dietramszell

Ende vergangenen Jahres hat der Grundstückseigentümer den Weiterbetrieb eines Mobilfunkmasts auf der Peretshofener Höhe in Steinsberg gekündigt. Die Gemeinderat hatte daraufhin beschlossen, sich an der Standortsuche zu beteiligen und eine Fachfirma zu beauftragen. Denn nicht nur Netzabdeckung und Kosten sollten aus Sicht der Gemeinde in die Analyse einfließen, sondern auch eine möglichst geringe Belastung für Bürgerinnen und Bürger.

Weil Netzbetreiber auch Staatsstraßen abdecken müssen, sind als Ersatz für Steinsberg mehrere Funkmasten nötig. Das Gutachten für die vom Netzanbieter Telefónica definierten Suchkreise in Ascholding und Emmerkofen liegt nun vor. Demnach eignet sich am besten ein Grundstück nördlich von Emmerkofen auf dem Areal des Zweckverbands "Harmatinger Gruppe" in der Nähe des dortigen Brunnens.

Im Suchkreis Ascholding gibt es nach Ansicht des beauftragten Fachbüros Ulrich mehrere Optionen; die beste Abdeckung sei auf einer Anhöhe im Wald nordöstlich von Ascholding zu erzielen, erklärt Bürgermeister Josef Hauser (FW). Die Strahlenbelastung betrage dort nur ein Viertel eines zuvor von der Telefónica geplanten Sendemasts auf dem Dach eines Gebäudes im Gewerbegebiet.

Die neuen Funkmasten werden gut 40 Meter hoch. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass ein dritter Mast in Peretshofen nötig ist; mit den beiden Standorten in Emmerkofen und Ascholding werde dieser aber vermutlich gar nicht gebraucht, sagt Hauser. Was jedoch noch fehlt, ist eine Abdeckung im Bereich Hechenberg und an der Staatsstraße 2368 Richtung Bad Tölz. Entsprechende Suchkreise seien "noch in der Prüfung".

Das Fachbüro Ulrich habe nur Grundstücke in die Analyse einbezogen, deren Eigentümer sich "grundsätzlich einverstanden" gezeigt hätten, sagt Hauser. Sie müssen ihre Flächen an den Netzbetreiber verpachten, der auch die Mobilfunkmasten finanziert. Die Gemeinde sei lediglich "Vermittlerin".

In der Sitzung am kommenden Dienstag muss der Gemeinderat entscheiden, ob die beiden Standorte an die Telefónica gemeldet werden. Der Bürgermeister geht von einem positiven Votum aus. Falls sich der Grundstückeigentümer in Steinsberg bereit erkläre, den dortigen Mast noch in Betrieb zu halten, bis die beiden neuen stehen, könnte man auf provisorische Übergangslösungen verzichten.

Die Gemeinde hatte vorige Woche zu einer Infoveranstaltung in den Holzwirt nach Ascholding eingeladen. Etwa 50 Zuhörer waren gekommen, die Veranstaltung sei Hauser zufolge in "ruhigem, demokratischem Ton abgelaufen". Die Leute hätten sich interessiert und Fragen gestellt, etwa, ob in den neuen Sendemasten der 5G-Standard verwendet werde - wovon man sicher ausgehen könne. Eine kontroverse Diskussion sei aber ausgeblieben.

Eine Botschaft des Referenten sei gewesen, dass nicht nur der Mobilfunkausbau vorangetrieben werden müsse, sondern auch die Glasfaserversorgung für schnelles Internet. In Dietramszell sei man diesbezüglich bereits "ziemlich weit", sagt Hauser.

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