Dietramszell:Gemeinde will Unterkünfte für Flüchtlinge vorhalten

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Die leer stehende Öko-Akademie in Linden hat die Gemeinde für die Unterbringung von Geflüchteten vorgeschlagen. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Gemeinderat Dietramszell hält so lange an den Häusern in Linden und Ascholding fest, bis über die frühere Öko-Akademie entschieden ist.

Von Petra Schneider, Dietramszell

Dietramszell behält es sich weiterhin vor, die alte Schule in Linden und den ehemaligen Kindergarten in Ascholding als Flüchtlingsunterkünfte anzubieten. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.

Im September hatte der Bauausschuss zugestimmt, die ehemalige Öko-Akademie in Linden als Bleibe für Geflüchtete zu nutzen. Damit hatte sich für die Gemeinde die Möglichkeit eröffnet, die alte Schule und den ehemaligen Kindergarten, die an das Landratsamt gemeldet werden sollten, wieder zurückzunehmen. Denn die Gemeinde will die beiden Liegenschaften eigentlich zu Mitarbeiterwohnungen umbauen. Eine Rücknahme wurde am Dienstag allerdings vertagt; denn noch ist der Vertrag zwischen dem Landratsamt und den Eigentümern der Öko-Akademie nicht unterzeichnet. Außerdem will man vermeiden, dass die Plätze trotzdem nicht reichen und alte Schule und ehemaliger Kindergarten womöglich doch wieder gebraucht werden.

Im Bauausschuss wurde als Kapazität in der ehemaligen Öko-Akademie in Linden, die Ende August nach Lenggries umgezogen war, 59 Betten genannt. Wenn Stockbetten ausgestellt würden, wären sogar 118 Plätze möglich, hieß es in der Septembersitzung. Damit könnte Dietramszell seine Quote erfüllen, denn 105 Menschen muss die Gemeinde gemäß Königsteiner Schlüssel unterbringen. Nach einer Ortsbegehung sei das Landratsamt allerdings zu dem Schluss gekommen, dass in Linden nur 47 Plätze geschaffen werden könnten, erklärte Ludwig Gröbmaier (CSU). "Es macht keinen Sinn, unsere beiden Liegenschaften jetzt rauszunehmen, wenn sie dann wahrscheinlich doch wieder gebraucht werden."

Nach Ansicht von Bürgermeister Josef Hauser (FW) könnten im ehemaligen Tagungshaus in Linden aber deutlich mehr Menschen untergebracht werden. Allerdings müssten dann wegen des Brandschutzes zwei Treppentürme als weitere Fluchtwege angebaut werden.

Bernhard Fuchs (FW) erinnerte daran, dass man zusätzlich zur Öko-Akademie ja auch noch das leer stehende Ascholdinger Hallenbad als mögliche Unterkunft gemeldet habe, wozu sich das Landratsamt bislang allerdings noch nicht geäußert habe. "Da ist mehr Zusammenarbeit mit der Fachstelle Asyl nötig", kritisierte Fuchs. Denn für die Gemeinde gebe es zwei Themen: Unterkünfte für Asylsuchende und die Wohnungsnot. Man habe den Umbau der Liegenschaften in Linden und Ascholding zu Mitarbeiterwohnungen zurückgestellt. Wegen der neuen Option in der Öko-Akademie könnte nun doch zeitnah begonnen werden, denn zu lange dürfe man nicht warten, weil es sonst mit der Wohnraumförderung knapp werden könnte, wie Xaver Huber (BLD) mahnte. Thomas Bachmeier (CSU) betonte: "Wir haben auch Bedürfnisse, auf die wir schauen müssen."

Die Gemeinderäte stimmten dennoch mit 13 zu vier Stimmen für eine Vertagung in die Novembersitzung, bis der Vertrag mit der Öko-Akademie unterschrieben und das Thema Brandschutz geklärt sei.

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