Corona in Bad Tölz-Wolfratshausen:"Lückenlose Kontrollen"

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Die Grenze am Achenpass zwischen dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und dem Nachbarland Österreich wird derzeit wieder streng bewacht - wegen der Pandemieauflagen. (Foto: N/A)

Österreich überwacht die Einreise mit Einsatzkräften am Achenpass.

Von Benjamin Engel, Bad Tölz-Wolfratshausen

Wo die Tiroler Grenze im südlichen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen kaum mehr wahrnehmbar war, sind "lückenlose Kontrollen" zurückgekehrt. So drückt sich Christian Viehweider aus. Der Sprecher der Tiroler Landespolizeidirektion beschreibt damit, wie Österreich die seit vergangener Woche gültige verschärfte Einreiseverordnung überwacht. Denn wer wie an der Kaiserwacht vom Freistaat Richtung Achensee ins südliche Nachbarland will, muss bis auf wenige Ausnahmen in Quarantäne. Am früheren Grenzhäuschen übernehmen zwei bis fünf Polizisten sowie Angehörige des Bundesheeres die Gesundheitskontrollen. "Der Verkehr hält sich aber in Grenzen", sagt Viehweider. Zu größeren Staus sei es daher bislang nicht gekommen.

Die österreichischen Einsatzkräfte der Polizei und des Bundesheeres handeln im Auftrag der Gesundheitsbehörden. Wer aus Deutschland und vielen weiteren Ländern nach Österreich einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Erst nach frühestens fünf Tagen ist es möglich, einen PCR- oder Antigen-Test auf das Covid 19-Virus zu machen. Fällt das Ergebnis negativ aus, darf der Eingereiste die Quarantäne beenden. Ausnahmen gibt es etwa für Berufspendler oder Personen, die pflegebedürftige Angehörige in Österreich betreuen.

Während am Achenpass "rund um die Uhr kontrolliert wird", wie Viehweider sagt, gilt die verschärfte Einreiseverordnung am zweiten Grenzübergang im Landkreis nach Tirol bei Vorderriß nicht. Allerdings geht es mit dem Auto im Winter nur wenige Kilometer weiter bis zur Mautstation in der österreichischen Enklave um Hinterriß. Südlich davon schneiden die Felsriegel des Karwendelgebirges den Weiterweg ab. Nur Bergsteiger kommen noch zu Fuß voran.

Nur sporadisch werde an den beiden Grenzübergängen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Richtung Bayern kontrolliert, heißt es dagegen aus der Bundespolizeidirektion in München. Für Einreisende aus Risikogebieten in den Freistaat gilt zwar bis auf Ausnahmefälle etwa bei Berufspendlern auch eine Quarantänepflicht. Dafür seien aber die Gesundheitsämter zuständig, teilt die Bundespolizeidirektion mit. Die Grenzkontrollen fänden aus migrations- und sicherheitspolitischen Gründen statt. Die Bundespolizisten wiesen aber auch auf die Pandemie-Schutzbestimmungen hin oder überprüften, ob eine Einreiseanmeldung vorliege. Mit Kontrollen an den beiden Grenzübergängen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sei jederzeit zu rechnen.

© SZ vom 28.12.2020 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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