"Tölzer Acker":Grundschüler pflanzen Apfelbaum

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Einen Apfelbaum pflanzten Drittklässler der Jahnschule zusammen mit Martin Sappl (hinten, li.) und Kevin Sternkopf (hinten, re.) auf dem "Tölzer Acker". (Foto: Manfred Neubauer)

Drittklässler der Jahnschule setzen an den Parzellen im Ratzenwinkel mithilfe von Biobauer Martin Sappl einen Schößling in die Erde.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

So ein Apfelbaum ist schon ein ergiebiger Stoff für den Schulunterricht. Im Fach Deutsch können Kinder die Sprache üben, indem sie ein Kochrezept mit Äpfeln schreiben, im Fach Mathematik können sie schon mal ausrechnen, wie viel sie wohl ernten dürften. Auf dem "Tölzer Acker" nahe dem Zwickerhof im Ratzenwinkel haben Buben und Mädchen von der Klasse 3cG der Jahnschule am Montag mit vereinten Kräften einen Apfelbaum gepflanzt. "Das ist ein wunderbares Projekt für unsere Schule, und für eine Ganztagsklasse bietet es sich an, weil sie nachmittags mal rausgehen kann", sagte Rektor Peter Lang.

Auf dem "Tölzer Acker" - einem Projekt, das von der Kreisgruppe des Bund Naturschutz getragen wird - bewirtschaftet die Jahnschule eine von gut 60 Parzellen. Dabei lernen Mädchen und Jungen unter fachlicher Anleitung unter anderem, wie man Gemüse anbaut und Schädlinge auf natürliche Weise bekämpft, etwa den Kartoffelkäfer. Nun also der Apfelbaum. Warum man ihn denn pflanze, will Biobauer Martin Sappl vom Zwickerhof von den Drittklässlern wissen. Finger schnellen in die Höhe. "Damit wir Äpfel bekommen", rufen einige Schulkinder. Außerdem, sagt Sappl, sei ein solcher Baum auch gut für Spinnen, Insekten und andere Kleinstlebewesen, die von ihm profitierten. Am Rande des Ackers und am Weg hinauf zum Zwickerhof wurden schon etliche Bäume gepflanzt, vorwiegend Laubbäume wie Bergahorne oder auch Stieleichen. Der Apfelbaum reiht sich da als kleiner Exot ein.

Auf einer kleinen Holztafel, die ihn zieren wird, steht auch der Name der Fullhouse IT-Services AG aus Geretsried. 2100 Euro hat das mittelständische Unternehmen für das Projekt bereitgestellt und bei der Pflanzaktion per Scheck übergeben. Grundsätzlich gebe seine Firma einmal im Jahr eine Spende für Kinder, sagte Geschäftsführer Kevin Sternkopf. Die Themen Zukunft und Natur verbänden sich hier sehr gut.

Umweltbildung, Verbrauchererziehung, Ernährung - all dies lässt sich für Lehrerin Elke Keil auf dem "Tölzer Acker" gut veranschaulichen. "Die Ernteerträge werden dann in der Schulküche verarbeitet." Ähnlich äußert sich Rektor Lang. Die Kinder sähen die Naturprodukte nicht im Supermarkt, sondern von ihrem Ursprung her. "Die landwirtschaftliche Fläche ist für sie ein Highlight."

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