Bürgerentscheid:Penzberg lehnt Biomasse-Kraftwerk ab

Mehr als 77,84 Prozent sprechen sich gegen die Einrichtung aus, die im Nonnenwald neben Roche Diagnostics erbaut werden sollte.

Klaus Schieder

Das Biomasse-Heizkraftwerk in Penzberg wird nicht errichtet. Beim Bürgerentscheid am Sonntag in Penzberg sprachen sich 77,84 Prozent der 5695 Bürgerinnen und Bürger, die ihre Stimme abgaben, gegen den Bau im Industriegebiet Nonnenwald aus. Nur 22,16 Prozent votierten dafür. Die Wahlbeteiligung lag mit 44,87 Prozent überraschend hoch, das notwendige Quorum von 20 Prozent wurde klar übersprungen. Die Deutlichkeit des Ergebnisses überraschte Bürgermeister Hans Mummert (SPD) nach eigenem Bekunden nicht: "Wenn ich offen bin, hatte ich das erwartet, wenn ich sehe, wie sehr emotional und mit welcher Unruhe der Bürgerentscheid von Seiten der Gegner geführt wurde.

Das Biomasse-Kraftwerk hätte in unmittelbarer Nachbarschaft der Roche Diagnostics gebaut werden und dem Pharmaunternehmen Dampf für die Produktion, darüber hinaus auch Strom ins öffentliche Netz liefern sollen. Die Befürworter versprachen sich davon Vorteile in der Einsparung von CO2 und eine Schritt in Richtung Energiewende, die Gegner argumentierten unter anderem mit dem hohen Holzverbrauch und einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Dieser Disput wurde mit harten Bandagen geführt, was auch am Sonntagabend im Penzberger Rathaus zu spüren war.

© SZ vom 08.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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