Die Anzahl der Einbürgerungen ist 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen - in Bayern und auch im Landkreis. Laut aktuellen Daten des Landesamts für Statistik haben im vergangenen Jahr im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen insgesamt 251 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Das entspricht laut Tabelle einer Quote von 1,5 Prozent der Anzahl jener Ausländerinnen und Ausländer, die zum Ende des Vorjahres im Landkreis gemeldet waren. Das "ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial" beträgt 3,2 Prozent, dieses beschreibt das Verhältnis der erfolgten Einbürgerungen zur Zahl der Ausländerinnen und Ausländer im Kreis, die seit mindestens zehn Jahren in Deutschland leben. Unter den 2022 im Landkreis eingebürgerten Personen sind mehr Frauen (131) als Männer (120). In Bezug auf ihre ehemalige Staatsbürgerschaft kamen 110 Menschen aus einem EU-Land, 141 aus anderen Staaten außerhalb der Europäischen Union.
Die Einbürgerungen steigen im Landkreis schon seit mehreren Jahren an. Waren es 2020 noch 165 neue deutsche Staatsbürgerschaften, die ausgestellt wurden, gab es 2021 bereits 184. Der Anstieg zu 2022 ist mit mehr als 36 Prozent noch deutlicher - und liegt über dem Landesdurchschnitt mit einem Plus von 22,4 Prozent gegenüber 2021. Insgesamt gab es laut Mitteilung des Landesamts im vergangenen Jahr 28 336 Einbürgerungen im Freistaat, 5178 Personen mehr als 2021. Etwas weniger als die Hälfte (13 738) der Betroffenen waren Frauen. "Die Zahl der Einbürgerungen von Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt", heißt es aus der Behörde. Menschen aus Syrien stellten nun mit 5803 Eingebürgerten oder einem Anteil von rund 20 Prozent "erstmals die größte Gruppe dar". Wegen der hohen Ausländeranteile in den Großstädten München, Nürnberg und Augsburg verzeichnen die Regierungsbezirke Oberbayern (12 772), Mittelfranken (4 093) und Schwaben (3 637) die meisten Einbürgerungen in Bayern.
