So genannte Enkeltrick-Betrüger sind derzeit offenbar massiv in der Region unterwegs. Sie rufen ältere Menschen an und geben vor, Verwandte in Geldnot zu sein: Am Freitag erfuhr die Polizei in Bad Tölz von zwei erfolglosen Versuchen, in denen die Senioren wieder auflegten, als sich ihre angeblichen Enkel am Telefon meldeten. Fast gleichzeitig rief ein angeblicher Enkel "Thomas" bei einer 91-jährigen Iffeldorferin an und verlangte 45 000 Euro, wie die Penzberger Polizei meldet. Am Sonntag aber hat eine 81-jährige Tölzerin Anzeige erstattet, die auf genau denselben Trick hereingefallen war.
Laut Polizei hatte sie am Dienstag einen Anruf bekommen - von einem guten Bekannten, wie sie glaubte. Es war jedoch ein Betrüger, der ihr weismachen konnte, er sitze beim Notar und brauche dringend eine finanzielle Unterstützung von 40 000 Euro. Die gutmütige Frau händigte dann laut Bericht tatsächlich am Mittwoch einem etwa 30-jährigen schlanken dunkelhäutigen Mann mit kurzen schwarzbraunen Haaren, der vom vermeintlichen Bekannten geschickt worden war, Geld aus: einen größeren Betrag in bar, den sie noch aus einem Erbfall zu Hause hatte. Sie ließ den Mann sogar noch freundlich in ihre Wohnung. Nun ermittelt die Tölzer Polizei - und appelliert an die Bürger: Falls jemand solche Geldforderungen telefonisch erhalte, solle sofort ein naher Angehöriger persönlich zu Rate gezogen oder die Polizei informiert werden.
Dass die Betrüger durchaus hartnäckig sein können, zeigt der Bericht der Penzberger Polizei: Der angeblich "Thomas" rief zehn Mal bei der 91-Jährigen, um anzukündigen, er werde einen Bekannten schicken. Die Seniorin holte schließlich einen Nachbarn zu Hilfe, der ans Telefon ging. Darauf sagte "Thomas" plötzlich, dass alles erledigt sei - und legte auf.