Klassik:Spitzenquartette vor der Haustür

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Das Armida Quartett versteht sich auf Mozart wie auf zeitgenössische Musik. (Foto: Felix Broede/oh)

In Bad Tölz und Icking machen mit dem Calidore String Quartet und dem Armida Quartett Ensembles von Weltrang Station.

Von Stephanie Schwaderer, Bad Tölz/Icking

Streichquartett-Fans haben sich für dieses Wochenende vermutlich zwei dicke Kreuze in den Kalender gemacht: eines am Freitag, 10. November, wenn das Calidore String Quartet aus New York die neue "Quartettissimo"-Saison in Bad Tölz eröffnet, und eines am Abend darauf, wenn das Armida-Quartett, "eines der brillantesten Kammermusik-Ensembles" (BR-Klassik), die "Meistersolisten"-Saison in Icking beschließt.

Das Calidore String Quartet wurde 2010 gegründet und gewann innerhalb von zwei Jahren Preise bei allen großen US-Kammermusikwettbewerben, aber auch beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und beim Kammermusikwettbewerb Hamburg. Gewöhnlich tritt es in Konzertsälen wie der Carnegie Hall, der Wigmore Hall, dem Kennedy Center oder dem Berliner Konzerthaus auf. Dass es nun im Tölzer Kurhaus Station macht, ist dem Umstand zu verdanken, dass die Veranstalter Susanne und Christoph Kessler den Terminkalender des Ensembles seit Jahren im Blick haben und es auf einer Europa-Tour abgepasst haben. Auf dem Programm stehen Streichquartette von Ludwig van Beethoven (Nr. 5 A-Dur, op. 18,5), Erich Wolfgang Korngold (Nr. 3 D-Dur, op. 34) und Franz Schubert (Nr. 15 G-Dur, D. 887).

Mozart-Liebhaber sind am Samstag, 11. November, in Icking an der richtigen Adresse. Das Armida Quartett, das auf Publikum und Preisrichter eine ganz ähnliche Faszination ausübt wie die Kollegen aus New York - 2012 wurde es beim ARD-Wettbewerb mit dem ersten Preis, dem Publikumspreis sowie sechs Sonderpreisen ausgezeichnet -, hat unter anderem mit seiner Gesamteinspielung aller Streichquartette Mozarts Furore gemacht. Das Projekt wurde 2022 abgeschlossen und gilt als wegweisend für die Mozart-Interpretation im 21. Jahrhundert. In der Konzertreihe "Mozart Exploded" kombinierte das Ensemble über mehrere Jahre hinweg in Berlin zudem sämtliche Streichquartette des Komponisten mit Meisterwerken der zeitgenössischen Musik.

Mit Mozart beginnt auch das Konzert in Icking, genauer mit dem Streichquartett Nr. 16 Es-Dur KV 428, das zur Reihe der sogenannten Haydn-Quartette zählt, die Mozart seinem Freund und Vorbild gewidmet hat. Im Zentrum des Abends steht Henri Dutilleux' "Ainsi la nuit". Entstanden zwischen 1973 und 1976, bildet das Stück laut Ankündigung einen der "Schätze des Quartett-Repertoires des 20. Jahrhunderts". Das Werk, das "auf geniale Weise aus einem einzigen Hexachord hervorgeht, ist konzentriert auf verschiedene Aspekte der Klänge wie Pizzicati, Harmonien und Dynamiken". Mit einem "Abschiedslied" von Antonín Dvořák (Streichquartett Nr. 14 As-Dur, op. 105), begonnen 1895 in New York und fertiggestellt nach seiner Rückkehr nach Prag, endet auch die Meistersolisten-Saison in Icking.

Weitere Informationen unter quartettissimo.de und www.klangwelt-klassik.de .

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