Bad Tölz:Hohe Ziele in der "Alten Schießstätte"

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Vor unliebsamen Überraschungen nicht gefeit: Die Stadt Bad Tölz und eine Pächtergemeinschaft haben große Pläne für das Traditionswirtshaus.

Klaus Schieder

Wer ein altes Gebäude saniert, ist vor unliebsamen Überraschungen nicht gefeit. So geht es auch der Pächtergemeinschaft des maroden Traditionsgasthauses "Alte Schießstätte" in Bad Tölz. In der Verschalung über dem Vorbau befanden sich Bretter, die heutzutage nicht mehr zulässig sind, der Parkettboden wurde erst hergerichtet und dann wieder herausgenommen, weil sich darunter keine Dämmung befand.

Etwa 1,4 Millionen Euro kostet der Umbau der "Alten Schießstätte". (Foto: Hartmut Pöstges)

Trotzdem sei man "im Eifer nicht gebremst, in der Freude auch nicht", sagte Anton Krinner, Sprecher der Pächtergemeinschaft und Vorstandsmitglied des Kreisjagdverbandes, bei einem Ortstermin mit dem Haupt- und Finanzausschuss des Tölzer Stadtrats.

Etwa 1,4 Millionen Euro kostet der Umbau der "Alten Schießstätte", neben der eigenen Arbeitsleistung muss die Pächtergemeinschaft etwa 130.000 Euro selbst aufbringen. Die Gemeinschaft besteht aus dem Kreisjagdverband sowie den drei Trachtenvereinen Edelweißer, Isarwinkler und Kirchsteiner, die allesamt das Gebäude seit Jahren nutzen.

Die Sanierung hätte eigentlich Anfang September abgeschlossen sein sollen, doch die Baugenehmigung aus dem Landratsamt ließ lange auf sich warten. "Das war die einzige bittere Pille", sagte Krinner. "Vier Monate wurden verschlafen, weil nichts weitergegangen ist." Die Arbeiten begannen erst im August und sollen jetzt bis zum April kommenden Jahre beendet sein.

Prunkstück des umgebauten Gasthauses soll der Saal mit der neuen Bühne werden, die von den Vereinen alleine finanziert wird. Derzeit ragen nur die Stahlträger des dafür geplanten Anbaus aus dem Gebäude. Bürgermeister Josef Janker (CSU) verwies auf die "statischen Anforderungen" dieses Umbaus, ebenso aber auch auf die "wesentlich günstigere Gestaltung".

Der zweite Gastraum soll ebenfalls mehr Platz bieten. Auf der anderen Seite des Hauses entsteht ein neuer Vorbau mit Getränkelager, Keller und Toiletten. Dafür ist bislang die Grube ausgehoben. Die Arbeitsabläufe in der Gastwirtschaft würden verbessert, sagte Krinner. Außerdem wird das gesamte Gebäude energetisch und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. "Rundum wird das ein ganz toller Wurf", glaubt der Sprecher der Pächtergemeinschaft.

Ein dickes Lob zollte Krinner der Stadt Bad Tölz, die mit den Firmen eine gute Auswahl getroffen habe. Die Zusammenarbeit mit diesen Betrieben funktioniere reibungslos, "das ist beispielhaft", sagte er. Neben der "Alten Schießstätte" ist noch ein neues, 25 mal 5,30 Meter großes Nebengebäude vorgesehen, das unter anderem als Garage und Lager dienen soll.

Am Ende, so hofft der Sprecher der Pächtergemeinschaft, werden in dem Traditionsgasthaus am Schützenweg in den nächsten 30 bis 40 Jahren keine größeren Arbeiten mehr notwendig sein. "Wir werden alle nicht mehr erleben, dass da noch etwas gemacht werden muss."

© SZ vom 02.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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