Auf dem Sylvensteinsee:Folgenreiche Schnapsidee

Ein Betrunkener, der in einem Schlauchboot auf dem See übernachten wollte, wäre beinahe ertrunken - seine Rettung machte ihn dennoch nur teilweise froh.

Bernhard Lohr

Es war offensichtlich eine Schnapsidee: Ein 28-jähriger Münchner hat gedacht, er könne in der Nacht zum Sonntag in einem Schlauchboot auf dem Sylvensteinsee seinen Rausch ausschlafen. Doch er wurde eines besseren belehrt und geriet von einem Schlamassel ins andere. Der Münchner war zunächst schlafend auf dem See getrieben. Aus nicht näher bekannten Gründen kenterte dann aber gegen 23.15 Uhr das Boot, der Mann fiel ins Wasser und rief laut um Hilfe. Passanten hörten das und setzten einen Notruf ab. Die Feuerwehr in Fall, die Wasserwacht sowie mehrere Polizeistreifen wurden zur Suche alarmiert. Einige am See nächtigende Badegäste beteiligten sich mit ihren Booten an der Rettungsaktion. Sie fanden dann nach knapp einer Stunde den Münchner und brachten ihn im Schlepptau ans Ufer. Doch der konnte sich nur kurze Zeit freuen. Als die Polizisten seine Personalien überprüften, stellte sich heraus, dass er wegen Eigentumsdelikten mit Haftbefehl gesucht wird. Also wurde der vollkommen durchnässte Mann mit mehr als 1,6 Promille zunächst zur Ausnüchterung in die Arrestzelle der Polizei in Bad Tölz gebracht. Im Laufe des Sonntags ging für ihn die Reise weiter in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim, wo er vermutlich die nächsten Monate verbringen wird.

© SZ vom 22.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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