Als Direktorin hat Adelinde Gessert-Pohle das Wolfratshauser Amtsgericht knapp vier Jahre lang geleitet, Ende Januar ist sie in den Ruhestand gegangen. Die Position soll laut Sprecherin Rosemarie Mamisch zum 1. Mai nachbesetzt werden. "Die Person des Nachfolgers / der Nachfolgerin steht noch nicht fest."
Gessert-Pohle hat in München und Genf Jura studiert. Ihre Justizkarriere begann sie 1988 bei der Staatsanwaltschaft München I. Zwischen 1996 und 1997 arbeitete Gessert-Pohle am Landgericht München I in Zivilsachen, ehe sie ans Wolfratshauser Amtsgericht wechselte. In der Flößerstadt war sie damit mehr als 26 Jahre tätig.
"Im Lauf der Jahre war sie im Rahmen von Mischreferaten zuständig für Zivilsachen, Betreuungssachen, Konkurs- und später Insolvenzsachen, Familiensachen, Jugendstrafsachen und Grundbuchsachen", so Mamisch. Mit ihrer Konstanz, ihrem Einsatz und ihren Werten habe Gessert-Pohle, die 2013 stellvertretende Behördenleiterin geworden war, das Gericht geprägt und ihm ein Gesicht gegeben.
Laut Mamisch war Gessert-Pohle maßgeblich daran beteiligt, den zentralisierten Bereitschaftsdienst am Amtsgericht Wolfratshausen zu installieren. Die Amtszeit als Direktorin sei in erster Linie vom Krisenmanagement während der Coronazeit und der Digitalisierung geprägt gewesen. Angestellte könnten mittlerweile 40 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus leisten.
Ferner wurde zum 1. Januar 2022 der elektronische Rechtsverkehr verpflichtend für Berufsträger und Behörden eingeführt. Im Herbst 2023 habe das Amtsgericht die elektronische Akte eingeführt, die mittlerweile in den Zivil- und Familiensachen sowie in der Immobiliarvollstreckung genutzt werde.