Ammerland: Max-Villa:Noch steht sie

Seit Mai beschäftigt sich das Landratsamt mit dem Abrissantrag zur Max-Villa, nun kündigt es eine Entscheidung für Dezember an. Eine Tendenz zeichnet sich bereits jetzt ab.

Birgit Lotze

Die Villa Max in Ammerland zerfällt mehr und mehr, doch seitens des Landratsamts ist immer noch keine Entscheidung gefallen. Im Mai hatte die Gemeinde Münsing einen Abrissantrag der Eigentümerin des Anwesens am Ostufer des Starnberger Sees abgewiesen. Seitdem ist das Landratsamt damit befasst.

In den nächsten Wochen soll sich entscheiden, ob die Max-Villa in Ammerland abgerissen werden soll oder nicht. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die neue Bauamtsleiterin Constanze Hagen hat im Gespräch mit der SZ angekündigt, es werde in Kürze, spätestens in einem Monat, über den Abrissantrag entschieden. "In den nächsten Wochen wird etwas passieren", sagte Hagen. Im Landratsamt habe man im Hinterkopf, dass das 140 Jahre alte frühere Künstlerhaus mit jedem Tag der Prüfung weiter verfalle. Doch das Bauamt wolle sich soweit wie möglich rechtlich absichern. "Wir wollen keine Fehler machen, wir wissen Bescheid, dass das Thema kontrovers diskutiert wird."

Es zeichnet sich anscheinend ab, dass das Landratsamt den Abrissantrag der Eigentümerin ablehnen wird. Hagen sagte, "Dreh- und Angelpunkt" im Entscheidungsprozess seien die denkmalschützerischen Belange. Das Bayerische Landesamt für Denkmalschutz hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass das Bauwerk instandsetzungsfähig ist.

Geklärt werden müsse darüber hinaus, ob das Grundrecht auf Eigentum durch eine Ablehnung unverhältnismäßig eingeschränkt werde. Dabei geht es laut Hagen nicht um die finanziellen Mittel der Eigentümerin, sondern darum, ob eine Sanierung des Bauwerks wirtschaftlich zumutbar ist. Im Landratsamt geht man davon aus, dass die Eigentümerin gegen einen negativen Bescheid klagen wird.

In der Villa in Ammerland, am Ostufer des Starnberger Sees, lebte einst der Künstler, Spiritist und Darwinist Gabriel von Max (1840 - 1915).

© SZ vom 17.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: