Ambach und Ammerland:Ostufer weiter ohne Schiffsverkehr

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Die Schiffahrt auf dem Starnberger See dürfte noch wochenlang stark eingeschränkt sein: Das Hochwasser verhindert ein Anlegen der Ausflugsdampfer in Ambach und Ammerland.

Michael Berzl

Die Kapitäne auf dem Starnberger See müssen ihre Schiffe derzeit besonders vorsichtig manövrieren. "Die Stege sind schließlich nicht aus Beton", sagte Günter Engel am Montag im Gespräch mit Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon. Immerhin bewegen die Schiffsführer bis zu 500 Tonnen, und die drücken wegen des Hochwassers viel weiter oben an die im Boden verankerten Stützmasten. "Das ist momentan schon sehr schwierig zu fahren. Wenn dann noch Wind aufkommt, können wir für nichts mehr garantieren", mahnte Engel.

"Die Stege sind schließlich nicht aus Beton": Die Kapitäne auf dem Starnberger See müssen ihre Schiffe sehr vorsichtig manövrieren. (Foto: WOR)

Der Kapitän geht davon aus, dass es noch mindestens drei Wochen dauert, bis sich die Verhältnisse normalisiert haben. Die Schifffahrt auf dem Starnberger See ist seit dem Wochenende stark eingeschränkt. Das Hochwasser habe einen Stand erreicht, wie seit mindestens 40 Jahren noch nicht, berichtete Geschäftsführer Walter Stürzl. Der Wasserstand befindet sich derzeit rund 85 Zentimeter über dem normalen Niveau. Weil der Zustieg an den meisten Anlegestellen viel zu steil nach oben wäre, ist vorläufig nur eine große Rundfahrt mit Stopps in Tutzing und Starnberg möglich; alle anderen Stationen, unter ihnen Ammerland und Ambach am Ostufer des Sees, werden bis auf weiteres nicht angefahren. Die Zahl der Fahrgäste gehe deshalb auch zurück, berichtete der Starnberger Betriebsleiter Ralph Schlemmert. Außerdem beklagten sich Seeanwohner darüber, dass die von den Schiffen verursachten Wellen Schäden verursachten.

Minister Fahrenschon hat sich gestern selbst über die Auswirkungen des Hochwassers auf die Seenschifffahrt informiert. "Wir würden gerne auch in so einer Lage den Betrieb komplett aufrechterhalten", sagte er. Deshalb regte er an, nach dem Vorbild des Tegernsees auch am Starnberger See schwimmende Stege zu installieren. Außerdem sicherte unbürokratische Hilfe bei Wasserschäden beispielsweise durch Sonderabschreibungen bei der Steuererklärung zu.

Währenddessen kündigen die Meteorologen weitere Regengüsse an. Die Feuerwehren hatten gestern auf am westlichen Seeufer nur noch wenige durch Hochwasser bedingte Einsätze, berichtete Starnbergs Kreisbrandrat Markus Reichart.

Am Ostufer ist die Lage seit dem Abschwellen der Bäche im Verlauf des vergangenen Wochenendes entspannt. Mit die stärksten Schäden hat das Hochwasser bisher wohl in der Wassersportsiedlung in Starnberg angerichtet. In der Gemeinde Tutzing wird nun der Ruf nach Schutzvorkehrungenn lauter.

© SZ vom 10.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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