Der Name Wolfgang Flatz fällt einem zum Beispiel ein, wenn man auf der Kunstbiennale in Venedig den Deutschen Pavillon besucht. In diesem Jahr wird er von Maria Eichhorn bespielt. Wobei das Wort "bespielt" nicht ganz passt. Die Künstlerin hat lediglich einen Teil der Fundamente freigelegt und an einigen Wänden teilweise den Putz entfernt. Sie verweist damit auf die Grundlagen dieses Nazibaus, wesentliche Teile des Deutschen Pavillons stammen unverkennbar aus dem Jahr 1938. Und unwillkürlich fragt man sich, wie Flatz, dessen Arbeiten immer mal wieder von der Ästhetik des Faschismus handelten, mit der Nazivergangenheit umgegangen wäre. Wahrscheinlich hätte er das Ding einfach in die Luft gesprengt. Er ist ja auch als Künstler ein Mann der klaren Ansagen, und Hand aufs Herz: Wäre sicher nicht das Schlechteste, was man mit dem Gebäude anfangen könnte.
Freier Radikaler:Wenn Kunst die Sprache der Gesellschaft spricht
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Kaum zu glauben, aber Wolfgang Flatz wird an diesem Wochenende tatsächlich schon 70 Jahre alt: zum Geburtstag eines der wichtigsten lebenden Künstler der Stadt.
Von Franz Kotteder, München
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