Gesprächsreihe:Kampf gegen männliche Vorherrschaft

Die Gruppe Weibsbilder wusste mit einem kraftvollen Gestus auf sich aufmerksam zu machen: "Der kleine Prinz..." von 1980. (Foto: Courtesy: WeibsBilder und Stiftung van de Loo)

Wie es 1977 in München zu der Gründung der Malgruppe Weibsbilder kam, erzählen vier Künstlerinnen des Kollektivs im Artist Talk in der Favorit Bar.

Von Evelyn Vogel

Man schrieb das Jahr 1977. Die Frauenbewegung hatte schon einen weiten Weg zurückgelegt und einiges in Gang gebracht. Und doch waren Männer in vielen, ja den meisten Bereichen weiterhin tonangebend. So auch in der Bildenden Kunst. So waren die Münchner Künstlergruppen von Spur bis Kollektiv Herzogstraße durchweg männlich geprägt. Obwohl es immer mehr Künstlerinnen gab, die mit ihren Werken präsent waren. Doch die ihnen gebührende Aufmerksamkeit blieb oft aus.

1977 beschlossen deshalb die Malerinnen Lisa Endriß, Lilith Lichtenberg, Alrun Prünster Soares, Sara Rogenhofer und die inzwischen gestorbene Ursula Strauch-Sachs, der männlichen Vorherrschaft in der Bildenden Kunst etwas entgegenzusetzen und eine eigene Künstlerinnengruppe zu bilden. Auf der Suche nach einer "lebbaren Form kollektiver Zusammenarbeit" gründen sie deshalb die Gruppe Weibsbilder.

Bis 1988 arbeiteten sie gemeinsam an Bildern, Objekten und Filmen und entwickelten neue Interaktions-, Produktions- und Kommunikationsformen. Nun kommen vier von ihnen zum Artist Bar Talk, um über ihren Werdegang und ihr Werk zu sprechen und zeigen Ausschnitte aus dem Film "Und immer lockt das WeibsBild". Außerdem ist vom 15. November an eine Ausstellung in der Stiftung van de Loo Projekte zu sehen.

Artist Bar Talk mit der Künstlerinnen-Gruppe Weibsbilder, Mo., 20. Nov., 20.30 Uhr, Favorit Bar, Damenstiftstr. 12,

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