Wahl in der Region München:Wer nochmal ran muss

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Bei der Kommunalwahl in Wörthsee. (Foto: Georgine Treybal)

Die Landräte von München, Freising und Dachau werden erst in einer Stichwahl bestimmt - in Pullach geht eine Grüne als Favoritin ins Rennen. In vielen Umlandgemeinden kommt es zu Stichwahlen um den Bürgermeister-Posten.

Von Wolfgang Krause

Die große Sensation, von der die Grünen bis zuletzt geträumt haben, ist in München ausgeblieben. Eine kleine Sensation aber haben sie bei der Bürgermeisterwahl im Vorort Pullach geschafft. Dort geht ihre ehemalige Landtagsabgeordnete Susanna Tausendfreund als Erstplatzierte in die Stichwahl. Tausendfreund liegt mit 40 Prozent klar vor CSU-Kandidat Andreas Most, der 27 Prozent der Stimmen erhielt. Bisher stellte in der Gemeinde im Isartal den Bürgermeister die CSU.

Die hat unterdessen gute Chancen, das Münchner Landratsamt nach sechsjährigem SPD-Interregnum zurückzuerobern. Bei der Wahl am Sonntag kam der 39 Jahre alte bisherige Gräfelfinger Bürgermeister Christoph Göbel auf 43 Prozent der Stimmen. Seine Gegenkandidatin in der Stichwahl ist Annette Ganssmüller-Maluche von der SPD, die 28 Prozent erreichte. Die amtierende Landrätin Johanna Rumschöttel von der SPD durfte aus Altersgründen nicht mehr antreten. Sie hatte 2008 in der Stichwahl Amtsinhaber Heiner Janik von der CSU bezwungen, die bis dahin stets den Landrat gestellt hat.

Im Flughafen- Landkreis Freising hat die CSU trotz der Diskussion über das Urteil zur dritten Startbahn Boden gut gemacht. Ihr Kandidat Josef Hauner lag am Sonntag mit 40 Prozent der Stimmen vorn. Das Rennen um Platz zwei gewann Rainer Schneider (FW) mit 26 Prozent vor der Grünen Birgit Mooser-Niefanger (23 Prozent). Der bisherige Landrat Michael Schwaiger von den Freien Wählern trat nicht mehr an.

Im traditionell konservativen Landkreis Dachau gelang es CSU-Kandidat Stefan Löwl nicht auf Anhieb, zum Nachfolger seines Parteifreundes Hansjörg Christmann gewählt zu werden, der seit 1977 regiert hatte. Der 40 Jahre alte Verwaltungsjurist Löwl, der auch von Teilen der Grünen unterstützt wurde, erhielt 42 Prozent der Stimmen, der SPD-Landtagsabgeordnete und Bildungsexperte Martin Güll 38 Prozent.

In Starnberg verteidigte CSU-Politiker Karl Roth seinen Posten als Landrat mit 53 Prozent, sein Fürstenfeldbrucker Amtskollege und Parteifreund Thomas Karmasin wurde mit 56 Prozent bestätigt.

Bereits gefallen ist auch die Entscheidung in der Gemeinde Haar, wo SPD-Bürgermeister Helmut Dworzak aus Altersgründen nicht mehr antreten durfte. Zur Nachfolgerin wurde mit 56 Prozent der Stimmen seine Parteifreundin Gabriele Müller gewählt, Thomas Reichel (CSU) erhielt 44 Prozent.

In Grünwald wurde Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) mit 72 Prozent wiedergewählt. Ebenfalls klar bestätigt wurde Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) mit 71 Prozent.

In Taufkirchen ging es um die Nachfolge des wegen angeblichen Mobbings suspendierten Bürgermeisters Jörg Pötke (ILT). Dort kommt es zu einer Stichwahl zwischen Ullrich Sander (CSU) und Rosemarie Weber (SPD). Sander liegt mit 43 Prozent vor Weber mit 32 Prozent.

In Unterföhring, wo bisher die SPD den Bürgermeister stellte, liegt nach dem ersten Wahlgang der Parteifreie Andreas Kemmelmeyer mit 47 Prozent der Stimmen vorne. Sein Gegner in der Stichwahl ist der Sozialdemokrat Thomas Weingärtner (36 Prozent). In Garching kommt es zur Neuauflage der Stichwahl von vor sechs Jahren. Bürgermeisterin Hannelore Gabor (CSU) kam im ersten Durchgang auf 36 Prozent, Dietmar Gruchmann (SPD) auf 35Prozent.

In der Kreisstadt Dachau zwang SPD-Kandidat Florian Hartmann (27 Prozent) Oberbürgermeister Peter Bürgel von der CSU (47 Prozent) in die Stichwahl.

In der Kreisstadt Fürstenfeldbruck fällt die Entscheidung zwischen dem CSU-Kandidaten Andreas Lohde (38 Prozent) und Klaus Pleil (30 Prozent). In Gröbenzell verpasste der Münchner SPD-Landtagsabgeordnete Florian Ritter nur um 19 Stimmen die Stichwahl. Hier kommt es zum Duell zwischen dem CSU-Kandidaten Thomas Breitenfellner (34 Prozent) und dem Unabhängigen Martin Schäfer (23 Prozent). Sowohl in Fürstenfeldbruck als auch in Gröbenzell traten die CSU-Amtsinhaber nicht mehr an.

© SZ vom 17.3.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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