Altstadt:CSU will gegen Zecher am Viktualienmarkt vorgehen

  • Am Viktualienmarkt treffen sich täglich Zecher mit selbst mitgebrachtem Bier.
  • Die CSU will dagegen mit einem Alkoholverbot vorgehen.
  • Ob der entsprechende Antrag eine Mehrheit im Stadtrat findet, ist unklar.

Im Biergarten am Viktualienmarkt einzukehren, ist beliebt. Und dann sind da noch die Zecher, die jeden Tag rund um den Liesl-Karlstadt-Brunnen herumstehen und mitgebrachtes Bier trinken. Auch wenn die mal mehr mal weniger große Runde meistens keinen Ärger macht, gefällt das der Münchner Rathaus-CSU ganz und gar nicht. Sie fordert nun ein Alkoholverbot außerhalb der genehmigten Freischankflächen.

Was die CSU an den "Liesl-Karlstadt-Freunden", wie sich die Runde nennt, so stört: In diesem Sommer sei es auf dem Viktualienmarkt mehrmals vorgekommen, dass "größere Ansammlungen von Betrunkenen" am Brunnen oder am Infostand gegenüber "die angrenzenden Händler massiv angegangen sind", heißt es in dem Antrag. Die Brunnensteher kühlten zudem ihren Alkohol im Brunnen und verabredeten sich zum Teil über Facebook.

Dies sei "nicht mehr hinnehmbar". Um die ungeliebten Trinker loszuwerden, soll nun die Marktsatzung an die Satzung der Fußgängerzone angeglichen werden, in der bereits Alkoholkonsum außerhalb genehmigter Flächen verboten ist. Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) unterstützt den Antrag: "Je größer die Gruppe und je fortgeschrittener der Tag, desto belastender wird die Situation für alle auf dem Markt", teilt sie mit. "Ich habe mir persönlich ein Bild von der Lage gemacht. Wir werden gemeinsam mit der Polizei verstärkt Platzverweise aussprechen und Präsenz zeigen", schreibt sie.

Ob der Antrag eine Mehrheit findet, ist offen, denn bei der SPD hält sich die Begeisterung in Grenzen. Man habe sich in der Fraktion zwar noch nicht abgestimmt, sagt Fraktionsvize Christian Müller. Er halte ein Verbot für übertrieben "Man muss die Kirche im Dorf lassen", sagt er.

© SZ vom 24.08.2018 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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