Ein Veto, das Wirkung zeigt: Der Plan, den Westpark während der Weihnachtszeit teilweise abzusperren und in einen glitzernden "Christmas Garden" zu verwandeln, ist abgeblasen. Die Nachricht aus dem Kreisverwaltungsreferat, dass der Veranstalter seinen Antrag für den Lichterzauber zurückgezogen habe, ließ die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Sendling-Westpark in ihrer jüngsten Sitzung aufatmen. Auf der Tagesordnung waren zu diesem Thema auch zwei Anfragen besorgter Bürger aufgeführt, die nach der Absage nicht mehr diskutiert wurden. In einer ersten Stellungnahme hatte der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD) die Veranstalter bereits Anfang April wissen lassen, dass alle Fraktionen dieses Vorhaben rundweg ablehnten, weil es den Westpark kommerzialisiere, den Zugang stark einschränke und außerdem durch die weitere Lichtverschmutzung der Tierwelt zusetze.
Der Christmas Garden, der in anderen Städten wie London, Berlin oder Stuttgart schon etabliert ist, hätte vom 20. November 2019 bis zum 6. Januar 2020 stattfinden und in den Jahren danach zur Winterszeit wiederholt werden sollen. Etwa 80 000 Besucher wollte man zu diesem Spektakel locken. Gegen einen Eintrittspreis von etwa 18 Euro sollten sie auf einem 1,7 Kilometer langen Rundweg weihnachtliche Lichtinstallationen sehen und dazu passende Musik hören können. Aus dem Bayerwaldhaus wollten die Veranstalter zum Beispiel ein Lebkuchenhaus machen, wie im Märchen Hänsel und Gretel.
Der Widerstand aus dem Stadtviertel hat nun den Veranstalter, die Global Concerts in Kooperation mit der "Christmas Garden Deutschland", dazu gebracht, die Pläne vorerst aufzugeben. Hinzu kommt, dass die Konstellation in München eine andere gewesen wäre als zum Beispiel in den Royal Botanical Gardens in London, im Schlosspark Pillnitz bei Dresden oder im Botanischen Garten Berlin. Dort muss man ohnehin Eintritt zahlen - auch ohne Lichtzauber. Im Westpark aber lautet die Devise "Eintritt frei".