Urteil:Vergewaltiger muss fünf Jahre in Haft

Der 24-Jährige hatte seinem Opfer gesagt, er werde ihr helfen. Stattdessen lockte er sie in seine Asylbewerberunterkunft und vergewaltigte sie.

Von Susi Wimmer

Kibrom Z. heult heftig: "Das habe ich nicht verdient", jammert er nach dem Urteilsspruch vor dem Landgericht München I. Richterin Nicole Selzam schickte den 24-Jährigen wegen schwerer Vergewaltigung für fünf Jahre ins Gefängnis. Er habe die Verzweiflung des Opfers ausgenutzt, die 22 Jahre alte Frau getäuscht, und gesagt, er werde ihr helfen. Stattdessen habe er sie bewusst in seine Asylbewerberunterkunft gelockt, eingesperrt und vergewaltigt.

Ayana L. ( Name geändert) steckte in Schwierigkeiten. Weil die aus Eritrea stammende Frau, die an einer Sprachenschule Deutsch lernt, einen Landsmann aus ihrem Kurs abgewiesen hatte, wurde sie von ihm und seinen Freunden geschlagen und angespuckt. Sie erstattete Anzeige, und als die Gruppe Anfang Dezember sie weiter gängelte, wollte sie erneut die Polizei einschalten.

Sie traf sich mit einem Landsmann, der für sie bei der Polizei dolmetschen sollte, und bei diesem Treffen war auch Kibrom Z. dabei. Er stellte sich unter falschem Namen vor, erklärte der Frau, der Dolmetscher könne ihr nicht helfen, aber er hätte entsprechende Kontakte. "Die Frau war verzweifelt und glaubte ihm", so das Gericht. Sie folgte ihm in die Unterkunft nach Freiham, dort fiel er über sie her. Die Frau wehrte sich nach Leibeskräften. Er stopfte ihr einen Schal in den Mund, bog ihr den Kopf zur Seite und drohte, sie umzubringen.

Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag von Staatsanwältin Melanie Rochner, sie hatte fünf Jahre und zehn Monate Haft gefordert.

© SZ vom 05.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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