Untergiesing:Wetterfeste Kunst

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Die Aktion zur Platzverschönerung findet Anklang im Viertel. (Foto: Privat)

Untergiesinger gestalten Mosaike für den Hans-Mielich-Platz. Die ersten beiden Tafeln sind schon installiert, die dritte entsteht Mitte September

Von Julian Raff, Untergiesing

Als Freiluftgalerie setzt der Hans-Mielich-Platz seit fast 20 Jahren Kunstwerke für Wochen oder Monate in Szene. Von den Untergiesingern selbst gestaltete Mosaike werten ihn nun auch dauerhaft künstlerisch auf. Stets auf der Suche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten sah sich Melanie Kieweg, treibende Kraft der Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben", Anfang des Jahres die Sitzbänke genauer an und entdeckte zwischen den hölzernen Lattenrosten den idealen Platz für wetterfeste Kunst-Dekoration. Insgesamt 15 Einzelflächen warten hier auf ihre Gestaltung. Mit der Mosaikkünstlerin Hannah Oberndorfer hatte Kieweg auch gleich eine erfahrene Partnerin zur Hand.

Ganz so einfach ging es dann aber doch nicht: Mit "temporären Sondernutzungen", sprich wechselnden Ausstellungen auf dem Platz, kannte sich Kieweg aus. Diesmal galt es aber, eine "dauerhafte Sondernutzung" zu beantragen, zu der gleich mehrere Referate ihren Segen geben mussten. Zudem war die bisherige Anlaufstelle nach einer Umstrukturierung nicht mehr auffindbar. Kurzum, die Genehmigung für 15 Mosaike erforderte eine dreiwöchige Buchbinder-Wanninger-Aktion, aber, sagt die Platz-Aktivistin, "Hauptsache man hat am Schluss wieder was gelernt". Ende März ging es los: Besucher eines "bunten Treibens", bei dem auf dem Platz auch die Schäffler tanzten, verewigten sich mit einem Bienenmotiv, passend zum erfolgreichen Volksbegehren. Das nächste Mosaik entstand am 6. Juli beim Münchner Selbsthilfetag auf dem Marienplatz, wo Teilnehmer ihre Hände im Mosaik festhielten.

Die Platte ist inzwischen nach Untergiesing umgezogen, wo am 13. September die Frauenkunstwerkstatt von Lebensart e.V. ans Werk gehen wird. Mit dem Altenheim St. Franziskus, der Kita Villa Verde, dem Wohnheim an der Pistorinistraße und der Mittelschule an der Cincinnatistraße warten weitere Partner auf kreativen Einsatz. Am schönsten findet Kieweg die Aussicht, dass Untergiesinger Eltern hier künftig den eigenen Kindern ihre Jugendwerke zeigen können.

© SZ vom 27.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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