Mit einem Zuschuss von 15 000 Euro hat der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching den entscheidenden Schritt zur Finanzierung einer Kunstinstallation bei der alten Bushaltestelle am Kolumbusplatz ("Halt 58") beschlossen und zugleich einen dreimonatigen Streit beendet. Im November hatte der BA erstmals über das Projekt der Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben" beraten, die für eine 25 Meter lange Wand-Skulptur aus Autoteilen zunächst knapp 29 000 Euro beantragt hatte. Die stattliche Summe und offene Fragen zur Kalkulation hatten die grün-rote Mehrheit im BA veranlasst, den Antrag in den Januar zu vertagen, wo er auch bei halbiertem Zuschuss eine noch einmal schärfere Kontroverse auslöste.
Während sich SPD- und Grünen-Vertreter skeptisch zeigten, stellte sich die CSU hinter die Antragstellerin Melanie Kieweg und warf der BA-Mehrheit vor, das Projekt durch Verzögerungstaktik verhindern zu wollen. Persönliche Befindlichkeiten zwischen Kieweg und ihren früheren Grünen-Fraktionskollegen hatten den Ton allseits verschärft, weshalb BA-Chef Sebastian Weisenburger (Grüne) die Debatte noch einmal als künftig zu vermeidendes Negativbeispiel für die BA-Arbeit wertete. Weisenburgers Überlegungen, mit Rücksicht auf absehbare Sparzwänge Zuschussanträge, die noch in der Entwurfsphase gestellt werden, künftig pauschal zurückzustellen, lehnte Andreas Babor (CSU) ab. Kunst und Kultur zu fördern, gehe jetzt im Zweifel vor, so Babor. Mit dem Antrag, den vollen Zuschuss zu zahlen, konnten sich CSU und Bündnis fürs Viertel nicht durchsetzen. Die Auszahlung der Subvention bleibt an einen Finanzierungsplan mit Angaben zu Drittmitteln geknüpft, sowie an die Deckung von Rückbaukosten und Zusagen zum Baumschutz. Nach Kiewegs Angaben kommt die Finanzspritze gerade noch rechtzeitig: Der Metallkünstler Hans Martin Kieser braucht für seine Arbeit ein Werkstatt-Zelt, die dafür vorgesehene Zwischennutzungs-Fläche steht nur noch heuer zur Verfügung.