Untergiesing:Das Licht geht aus

Die Unterkunft auf dem alten Osram-Gelände wird geschlossen

Als im Dezember 2015 die ersten Flüchtlinge in leer stehende Räume auf dem ehemaligen Osram-Firmengelände am Mittleren Ring einzogen, befürchteten einige Anwohner und Lokalpolitiker, dass die großräumige, aber kaum Privatsphäre bietende Unterkunft zum Dauerzustand werden könnte. Dank rückläufiger Ankunftszahlen und besserer Alternativen wird die Gemeinschaftsunterkunft, in der zwischenzeitlich bis zu 800 Asylbewerber auf die Bearbeitung ihrer Anträge gewartet hatten, nun aber planmäßig im September geschlossen.

Angesichts der dramatischen Situation im Herbst 2015 hatten sich die Stadt und der heutige Eigentümer eine Verlängerung bis Mitte 2018 vorbehalten. Erst dann sollen die Bestandsgebäude auf dem Osram-Gelände abgerissen werden, um Platz für ein Neubauquartier mit 370 Wohnungen zu schaffen. Rudolf Stummvoll, der Leiter des Amtes für Wohnen und Migration, zeigt sich erleichtert, das Übergangsquartier nun doch pünktlich schließen zu können; die derzeit noch 400 Bewohner können bis September in andere Wohnstätten umziehen. Der Rückbau der mobilen Innenausstattung läuft bereits, wie das Sozialreferat bestätigt.

Als problematisch galt die Unterkunft vor allem deshalb, weil die früheren Großraumbüros aus Brandschutzgründen lediglich mit 1,60 Meter hohen Zwischenwänden in einzelne Wohnbereiche unterteilt werden konnten. Ungeachtet einzelner Bedenken und Vorfälle rund um die Unterkunft hatten sich die Untergiesinger der Einrichtung gegenüber solidarisch gezeigt.

© SZ vom 02.06.2017 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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