Unterföhring:Das angekündigte Verkehrschaos

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Quelle: SZ-Grafik (Foto: N/A)

Während der Sanierung der Münchner Straße in Unterföhring ist im Sommer mit erheblichen Behinderungen zu rechnen

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Da kommt etwas auf Anwohner, Geschäftsleute und Pendler zu: Von 6. Juli bis mindestens 29. August wird die Ortsdurchfahrt von Unterföhring saniert, der Verkehr wird in der Zeit nur sehr eingeschränkt und für mindestens einen Samstag lang überhaupt nicht über die Münchner Straße fließen können. Baulastträger ist das Staatliche Bauamt Freising, das für die viel befahrene Staatsstraße St 2053 zuständig ist. Die Kosten von geschätzt 800 000 Euro teilen sich Freistaat, Gemeinde Unterföhring und der kommunale Energieversorger Geovol. Dieser hatte 2011/12 in der Straße Leitungen für die Geothermie verlegt. Die Fahrbahn und auch die Gehwege sind danach zum Teil nur notdürftig ausgebessert worden.

Rund 25 000 Fahrzeuge sind pro Tag auf der Münchner Straße in Unterföhring unterwegs, wie Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) in einer Informationsveranstaltung für Anlieger, Wirte und Geschäftsleute sagte. Mehr als 50 Interessierte waren der Einladung ins Rathaus gefolgt. "Uns war es wichtig, Sie frühzeitig aufzuklären", versicherte er, schließlich handele es sich um eine "große Maßnahme", von der viele betroffen seien. Vertreter von Kommune, Polizei und örtlicher Feuerwehr waren an diesem Abend ebenso vertreten wie Ingenieur Josef Bichler vom ausführenden Büro Bichler & Klingenmeier sowie Christian Mattmann, der beim Staatlichen Bauamt für das Projekt zuständig ist.

Das komplette Vorhaben wird sich Mattmann zufolge bis nächstes Jahr hinziehen. 2015 soll der Bereich zwischen Ahorn- und Bahnhofstraße repariert werden, 2016 ist die Strecke im nördlichen Bereich von der Ahornstraße bis zur Kanalbrücke an der Reihe. Das Bauamt wird auch die bestehende Fahrrad- und Fußgängerbrücke erneuern; die daneben verlaufende Kanalüberführung für den motorisierten Verkehr wird nicht saniert. Sie gehört Eon - und das Unternehmen habe "in den nächsten zehn Jahren" nicht vor, die Brücke instand zu setzen, sagte Mattmann.

Der im Juli beginnende erste Bauabschnitt ist in drei Teile gegliedert: Zunächst wird die Ortsdurchfahrt zwischen Johanneskirchner und Ahornstraße saniert, was bis 26. Juli dauern wird; anschließend werden die Bauarbeiten vom Kirchenweg bis zur Johanneskirchner Straße erledigt. Für diese beiden Phasen sind innerörtliche Umleitungen eingerichtet - und zwar über die Hofäcker und Föhringer Allee zur Johanneskirchner, Blumen- und Aschheimer Straße. Die vielen Pendler aus München werden über die Kreisstraße M 3 und die Bundesstraße B 471 nach Ismaning geleitet, Auto- und Lastwagenfahrer aus dem Norden müssen die B 471 und die B 11 in Richtung München wählen, um ans Ziel zu kommen. "Wir hoffen, damit vor allem den Lkw-Verkehr aus Unterföhring fernzuhalten", betonte Mattmann, und auch einen Großteil der nicht Ortskundigen. Die Navigationsgeräte würden die Sperrung aktuell einpflegen.

Die Anlieger, also Anwohner der Münchner Straße und auch Kunden von Gaststätten und Geschäften an der Ortsdurchfahrt, könnten während der Bauzeit ihre Ziele per Auto erreichen. Bis auf ein Wochenende, wie das Bauamt plant: Am letzten Samstag im August muss die Ortsdurchfahrt komplett freigehalten werden - von jeglichem Verkehr. Dann wird der lärmmindernde Belag aufgebracht. Das müsse in einem Rutsch geschehen, "sollte aber an einem Tag erledigt sein", hofft Mattmann. Falls das Wetter an diesem Termin nicht mitspiele, müsse die Aktion um eine Woche verschoben werden. "Bei Regen geht das Asphaltieren nicht." Mit der Aufbringung der neuen Deckschicht würden die Anlieger den Verkehrslärm "um die Hälfte reduziert empfinden". Eine Ankündigung, die von den geplagten Anwohnern erfreut aufgenommen wurde.

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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